«Und wo ist die Leber jetzt?», fragt Pathologe Alois Semmelweis (Martin Ostermeier) verdutzt. «In der Minibar», antwortet Luc Conrad (Mike Müller) unschuldig.
Der ehemalige Bestatter wird im Spielfilm selbst zum Gerichtsmediziner und schnippelt eigenständig Organe aus Leichen. Um einen Mord aufzuklären – oder zu verdecken?
Bekannte Gesichter an neuen Orten
Die Figuren in «Der Bestatter – Der Film» sind die Altbekannten aus der Serie, die von 2013 bis 2019 lief: Luc Conrad, seine Mitarbeitenden Fabio Testi (Reto Stalder) und Erika Bürgisser (Suly Röthlisberger) sind dabei. Auch die Polizeibeamtin Anna-Maria Giovanoli (Barbara Terpoorten), ihr Kollege Reto Dörig (Samuel Streiff) sowie der bereits erwähnte Gerichtsmediziner Semmelweis treten im Film auf.
Ansonsten wurde für den Film aber einiges verändert. Das war Hauptdarsteller Mike Müller wichtig, wie er im Interview mit SRF erzählt: «Die Polizei musste aus dem Aargau raus. Sie musste anders ermitteln können, verdeckt. Es ist immer lustiger, wenn man nicht zugeben darf, was man macht.»
Während die Serie in und um Aarau spielte, macht Luc Conrad mit seiner Entourage im Film Ferien in einem Hotel in Graubünden. Hier soll der runde Geburtstag von Erika gefeiert werden. Dafür ist Luc Conrad extra aus Costa Rica angereist, wo er inzwischen als Koch arbeitet.
Doch als nur kurze Zeit nach Ankunft der Gruppe der Hoteldirektor stirbt, sind alle schnell wieder in ihrem Element und versuchen, den Fall aufzuklären.
Der Bestatter auf der Acht-Meter-Leinwand
«Der Bestatter» wurde 2019 trotz anhaltendem Erfolg abgesetzt. Auch Mike Müller war damals für das Ende der Serie, bevor sie sich «totlaufe». Für den Film war er jedoch sofort dabei. «In einem 90-minütigen Film kann man viel mehr erzählen als in einer stündigen Serienepisode», sagt er. «Diesen Film zu machen, war eine neue, spannende Aufgabe.»
Trotzdem war er vor dem Dreh etwas nervös, wie er im Interview erzählt. «Wenn man einen Spielfilm macht, hat man mehr Einstellungen.» Man habe mehr Zeit, mit den Figuren etwas zu erzählen. «Einerseits hat man dadurch weniger Druck. Andererseits aber fast mehr. Man muss verdammt gut sein, wenn man weiss, dass die eigene Visage auf eine acht Meter grosse Leinwand aufgeblasen wird.»
Gemeinsam am (letzten) Werk
Auch sonst war beim Dreh für den Film einiges anders. Die Dreharbeiten dauerten sechs Wochen. Drei davon lebte die ganze Crew im Hotel in Graubünden, in dem der Film spielt.
«Der Weg von meinem Bett bis zur Maske dauerte nur 42 Sekunden», erzählt Mike Müller. Das machte die Arbeit entspannter. Es mussten auch keine Strassen abgesperrt und keine Bauarbeiten unterbrochen werden, wie für die Serie.
So sei mehr Zeit fürs Zusammensein mit der Crew geblieben. «Die anderen Schauspielerinnen und Schauspieler sehe ich zwar auch sonst», sagt der Schauspieler. «Nach 40 gemeinsamen Folgen treffen wir uns auch privat.» Doch das Wiedersehen mit der restlichen Crew sei sehr schön gewesen.
Der Spielfilm ist voraussichtlich der Abschluss der «Bestatter»-Reihe. Eine weitere Staffel der Serie schliesst Mike Müller aus. Auch einen weiteren Film kann er sich nicht vorstellen. «Ausser jemand hat irgendwann eine Hammer-Idee», fügt er an.