Fans erinnern sich: In der ersten Staffel stand die junge Prinzessin Rhaenyra im Mittelpunkt der mittelalterlichen Fantasy-Welt. Eine kluge, mutige Frau, die es liebt, auf ihrem Drachen zu reiten. Mangels männlicher Erben ernennt ihr Vater, der verwitwete König Viserys Targaryen, seine Tochter entgegen aller Traditionen zur Thronfolgerin. Das gefällt vielen Kerlen am Hof nicht – weil sie Frauen für Geburtsmaschinen halten und nicht mehr.
Die zweite Staffel von «House of the Dragon» geht ohne Vorwarnung los, mit verwirrend vielen Namen und Figuren.
Denn es ist ja so: Rhaenyra Targaryen will mithilfe ihres Ehemanns Prinz Daemon, der auch ihr Onkel ist, Königin werden. Aber ihr Halbbruder Aegon, Sohn von Rhaenyras Vater Viserys und dessen zweite Frau Alicent, sitzt auf dem Eisernen Thron. Sein Bruder Aemond und Berater Otto Hightower, der gleichzeitig der Vater von Aegons Mutter ist, unterstützen ihn. Die Mutter war früher eine Freundin von Rhaenyra und hat ein Verhältnis mit dem Chef der Königswache, der einst loyal zu Rhaenyra stand.
Kein Blick zurück
Als der König erneut heiratet und einen Sohn bekommt, gerät Rhaenyra in eine missliche Lage. Am Ende der ersten Staffel droht ein Bürgerkrieg zwischen Prinzessin Rhaenyra und ihrem Halbbruder Aegon, der statt ihr gekrönt worden ist.
Die zweite Staffel geht nahtlos da weiter, wo die erste aufgehört hat. Rhaenyras sucht diplomatische Lösungen; ihr Mann Daemon will Krieg. Er schickt Meuchelmörder, die Gegenseite auch. An Frieden ist nicht mehr zu denken. Aegon stellt eine Armee auf. Auch der Himmel wird zum Schlachtfeld.
Am Anfang war «Game of Thrones»
Als Ableger der Kultserie «Game of Thrones» basiert «House of the Dragon» ebenfalls auf den Büchern von George R. R. Martin. Er spielt 172 Jahre vor der Geburt von Daenerys Targaryen und beschreibt den Untergang der Targaryen-Dynastie.
Gekonnt spielt «House of the Dragon» mit Motiven und Momenten der Mutterserie: den feuerspeienden Drachen, dem düsteren Thronsaal mit dem aus Schwertklingen gefertigten Eisernen Thron, Palast-Intrigen, Sex und Gewalt. Anders als die Vorgängerserie fokussiert «House of the Dragon» nur auf eine Familie.
Der Beginn der zweiten Staffel gehört den Fans. Nach sieben Minuten taucht der erste Drache auf. Es gibt ein Wiedersehen mit dem von der Nachtwache bewohnten grossen Eiswall, der bei «Game of Thrones» von zentraler Bedeutung war.
Da die komplexen Personenkonstellationen schon eingeführt und die Konflikte zwischen den Parteien klar sind, startet die zweite Staffel sofort durch. Die Fortsetzung ist spannender und schneller, Rhaenerys Kampf gegen das Machotum des Mittelalters härter und die Luftkämpfe der Drachen spektakulärer.
Die Fortsetzung von «House of the Dragon» macht einfach Spass, trotz anfänglicher Überforderung.
Streaming-Start: 17.6.2024