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Kaum Ressourcen: So stehen Schweizer Museen bei Cyberattacken da
Aus Kultur-Aktualität vom 13.08.2024. Bild: KEYSTONE/Christian Beutler
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Cybercrime in Frankreich Nach Angriffen auf Pariser Museen: Wie steht es um die Schweiz?

Rund 40 Pariser Museen wurden letzte Woche Opfer einer grossangelegten Cyberattacke. Wie steht es um die Schweizer Museen in Sachen IT-Sicherheit?

In den USA wurden bereits mehrere Museen Opfer einer Cyberattacke. Das war Anfang des Jahres. Jetzt kam ein Angriff auf die Pariser Museen hinzu. Dass sich Angriffe auf Museen häufen, stimme jedoch nicht, sagt SRF Digitalredaktorin Tanja Eder.

Es gebe generell immer mehr Cyberangriffe auf alle Arten von Firmen und Organisationen: «Meistens ist es den Cyberkriminellen egal, wen sie erwischen. Sie scannen einfach das Internet nach Schwachstellen ab. Das ist ein bisschen, wie wenn man durch die Stadt läuft und schaut, wo das Fenster offen ist.»

Lösegeldforderung nach Cyberangriff auf Pariser Museen

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Legende: Das Pariser Grand Palais war das renommierteste Angriffsziel. IMAGO / Hans Lucas

Das Grand Palais, Austragungsort der Olympischen Spiele 2024 in Paris, und rund 40 weitere Museen in Frankreich sind Opfer eines Cyber-Angriffs geworden. Kriminelle griffen das System an, das die «Zentralisierung von Finanzdaten» der betroffenen Institutionen ermöglicht. Die Angreifer fordern den Angaben zufolge Lösegeld und drohen damit, die verschlüsselten Daten weiterzugeben. Die französische Agentur für Computersicherheit (Anssi) bestätigte, dass sie «über den Vorfall informiert» sei.

Kriminelle nutzen immer wieder Sicherheitslücken von Unternehmen oder Einzelpersonen aus, um deren Computersysteme zu verschlüsseln und zu blockieren. Dann fordern sie Lösegeld, um die Systeme wieder freizuschalten. (APA)

Bislang wenige Angriffe in der Schweiz

Solche Sicherheitslücken haben potenziell auch Schweizer Museen. In der Schweiz gab es bisher noch sehr wenig Cyberangriffe auf Museen, sagt Katharina Korsunsky, die Geschäftsführerin vom Verband der Museen der Schweiz: «Bislang sind es wenige Einzelfälle, auch, wenn nicht alle ans Tageslicht kommen und uns nicht alle Angriffe gemeldet werden.»

Museen haben sehr begrenzte Ressourcen. Meist steht da keine grosse IT-Abteilung dahinter.
Autor: Katharina Korsunsky Geschäftsführerin vom Verband der Museen der Schweiz

Einen absoluten Schutz gibt es ohnehin nicht, zumal sich die digitale Welt rasend schnell weiterentwickelt. Und: Museen haben noch ein weiteres Problem: «Museen haben sehr begrenzte Ressourcen und müssen sehr vielen Aufgaben gerecht werden. Meist steht da keine grosse IT-Abteilung dahinter, wie beispielsweise bei einer Bank», erklärt Korsunsky.

Kaum Ressourcen für Cyberabwehr

Museen fehle es an finanziellen Mitteln, um so viel in Cyber Security investieren zu können, wie das in der Privatwirtschaft womöglich der Fall wäre, zum Beispiel in einer Bank.

Der Museumsverband sei sich der Gefahr aus dem Netz bewusst, erklärt Katharina Korsunsky. Cyber Security gehöre zum grossen Thema der Digitalisierung, das die Museen und den Verband beschäftigt. Konkrete Hilfestellungen sind jedoch nicht einfach. Der Verband vertritt über 1000 ganz verschiedene Museen: grosse und kleine, mit ganz unterschiedlichen Kapazitäten und IT Lösungen.

Museen müssen sich wie jedes andere Unternehmen vorbereiten.
Autor: Tanja Eder SRF-Digitalexpertin

«Für uns als Verband ist es sehr schwierig, ein einzelnes Instrument anzubieten, das allen helfen würde. Wir können unsere Mitglieder unterstützen, wenn sie sich im Bedarfsfall bei uns melden und sie weitervermitteln. Eigene Lösungen haben wir bislang nicht entwickelt», erklärt Korsunsky.

Was ist in Museen stehlenswert?

Zum digitalen Diebesgut aus Museen gehören zum Beispiel Informationen über Transporte von teuren Leihgaben sein oder Personendaten von Spendern und Spenderinnen, die lieber anonym bleiben wollen. Und natürlich könnten Cyberkriminelle ein IT-gesteuertes Alarmsystem lahmlegen. Oder die Klimaanlage im Depot, wo sensible Kulturgüter lagern.

Darum sei es nötig, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, sagt SRF Digitalexpertin Tanja Eder: «Museen müssen sich wie jedes andere Unternehmen vorbereiten. Das heisst: Mitarbeitende sensibilisieren, Systeme aktuell halten und vor allem auch parat sein für den Ernstfall – sprich: Backups wichtiger Dokumente machen und einen Notfallplan bereithalten.»

Denn die Frage sei heutzutage nicht ob, sondern wann ein Cyberangriff kommt.

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Radio SRF 2 Kultur, Kultur-Aktualität, 13.8.2024, 17:10 Uhr. ; 

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