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Bild 1 von 15. Beim Thema Zeitreisen kommt man um dieses «Standardwerk» nicht herum: «Die Zeitmaschine». Der Science-Fiction-Film von 1960 basiert auf dem gleichnamigen Roman von H. G. Wells aus dem Jahre 1895. Das Buch war die erste literarische Beschreibung einer Zeitreise in die Zukunft, die mittels einer Zeitmaschine bewerkstelligt wird. Bildquelle: MGM.
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Bild 2 von 15. Ein ganz anderer, aber genauso wegweisender Zeitreise-Klassiker kommt aus dem Jahr 1985: «Back To The Future» machte Michael J. Fox berühmt und war derart erfolgreich, dass er zwei Fortsetzungen hatte. Hier fungiert ein umgebauter DeLorean als Zeitmaschine. Bildquelle: Universal.
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Bild 3 von 15. Der Film «Peggy Sue Got Married» (1986) spielt mit dem Motiv, wieder in die eigene Jugend zurückzureisen um dort – mit dem Bewusstsein eines Erwachsenen – die gemachten Fehler im Leben zu korrigieren. Der Film brachte Hauptdarstellerin Kathleen Turner ihre bislang einzige Oscar-Nominierung ein. Bildquelle: sony pictures.
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Bild 4 von 15. Im Film «Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit» («Bill & Ted’s excellent adventure», 1989) reist der junge Keanu Reeves mit einer Telephonzelle durch die Zeit. Im ursprünglichen Drehbuch war ein Chevrolet Van vorgesehen. Aufgrund der Ähnlichkeit zum Film «Zurück in die Zukunft» wurde diese Idee jedoch verworfen. Bildquelle: ZVG.
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Bild 5 von 15. Wie amüsant es sein kann, denselben Tag immer wieder zu erleben, beweisen Bill Murray und Andie McDowall im Film «Groundhog Day» («Und täglich grüsst das Murmeltier», 1993). Der Film gewann in den USA zwar keine wichtigen Auszeichnungen, wurde aber 2006 als «besonders erhaltenswert» in das nationale Filmregister aufgenommen. Bildquelle: Columbia.
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Bild 6 von 15. Vier Terminator-Filme gibt es mittlerweile. Ihren Anfang nahm die Reihe 1984 mit Hauptdarsteller Arnold Schwarzenegger und Regisseur David Cameron. Schwarzenegger machte auch in Teil 2 und 3 mit, im vierten Teil (2009) trat er nicht mehr auf. Bildquelle: Orion Pictures.
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Bild 7 von 15. Regisseur und Ex-Monty-Python-Mitglied Terry Gilliam schuf 1981 mit «Time Bandits» einen Zeitreise-Klassiker. 1995 schickte er im dystopischen «12 Monkeys» Bruce Willis auf Reise in die Vergangenheit, um die Menschheit vor einem tödlichen Virus zu bewahren. Bildquelle: Universal.
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Bild 8 von 15. Der Schmetterlingseffekt beschreibt, wie winzige Abweichungen langfristig ein ganzes System vollständig und unvorhersagbar verändern können. Düster inszeniert wurde dieses Phänomen im Film «Butterfly Effect» (2004) mit Ashton Kutcher. Bildquelle: New Line.
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Bild 9 von 15. Der Roman «Die Frau des Zeitreisenden» («The Time Traveler’s Wife», 2003) von Audrey Niffenegger erzählt die Liebesgeschichte eines Mannes mit einem genetischen Defekt, der dazu führt, dass er spontan durch die Zeit reisen muss. 2009 wurde das Buch mit Eric Bana und Rachel McAdams in den Hauptrollen verfilmt. Bildquelle: WARNER.
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Bild 10 von 15. Mit «Midnight in Paris» (2011) hat sich auch Regisseur Woody Allen dem Thema Zeitreisen angenommen und schickt seinen Protagonisten (Owen Wilson) ins Paris der 1920er Jahre, wo er unter anderem auf Ernest Hemingway und F. Scott Fitzgerald trifft. Und ganz ehrlich: Wer hätte nicht Lust, mit Hemingway die Nächte durchzuzechen... Bildquelle: sony pictures.
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Bild 11 von 15. Die Science-Fiction-Reihe «Doctor Who» ist in Grossbritannien Kult. Die BBC-Serie läuft seit 1963 – die siebte Staffel sendete der Sender im Herbst 2012 – und handelt von einem mysteriösen Zeitreisenden, der nur als «der Doktor» bekannt ist. Die Serie gilt als die am längsten laufende und erfolgreichste Science-Fiction-Fernsehserie aller Zeiten. Bildquelle: BBC.
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Bild 12 von 15. Zeitreisen gehören bei «Star Trek» zum festen Plot-Repertoire: Die Enterprise-Crew trifft in den Serien wie auch in den Filmen immer wieder auf Wurmlöcher und andere «temporale Anomalien» wie den Subraumriss, Zeitwirbel, Manheimeffekt oder die Mehrphasentemporalkonvergenz. Bildquelle: CBS.
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Bild 13 von 15. Der russisch-amerikanische Biochemiker Isaac Asimov gehört zu den bekanntesten und wegweisenden Science-Fiction-Schriftstellern. Sein Roman «Das Ende der Ewigkeit» (1955), bei dem es um das Thema Zeitreisen geht, gilt bei den Kritikern als einer der besten Sci-Fi-Romane überhaupt. Bildquelle: ZVG.
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Bild 14 von 15. Obwohl Dickens' Erzählung «A Christmas Carol» (1843) den Untertitel «Being A Ghost Story Of Christmas» hat, ist es auch eine Zeitreise-Geschichte: Mit den drei Weihnachtsgeistern reist der grantige Geizhals Scrooge jeweils in seine Vergangenheit, Gegenwart und seine Zukunft. Bildquelle: Wikimedia.
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Bild 15 von 15. In Mark Twains Roman «A Connecticut Yankee in King Arthur’s Court» (1889) wird ein Amerikaner nach einem Schlag auf den Kopf an den Hof von König Artus zurückversetzt. Mit dieser Satire wollte Twain mit den verklärten Vorstellungen des edlen Rittertums aufräumen, die besonders der Schriftsteller Sir Walter Scott glorifiziert hatte. Bildquelle: Wikimedia.
Wie wäre ein Besuch in den Kindertagen seiner Urgrosseltern? Wie wäre ein gemeinsamer Spaziergang mit Neil Armstrong auf dem Mond? Oder wie sieht die Menschheit in zehntausend Jahren aus? Wir würden es wissen, wenn wir in der Zeit reisen können. Aber noch ist die Menschheit nicht soweit – und ob sie es je sein wird ist fraglich.
Noch gibt es keine Beweise, dass Zeitreisen möglich sind. Zu viele theoretische, physikalische und philosophische Fragen sind ungelöst. Dennoch beschäftigen Zeitreisen Literatur und Film. Sie sind ein beliebtes Phänomen im Science-Fiction- und Fantasy-Genre: Zeit ist linear, sie bewegt sich, von der Vergangenheit in die Zukunft. Bewegt sich die Zeit, bewegen wir uns mit. Das gilt für alle – ausser für Zeitreisende: Sie bewegen sich frei in der Zeit, egal in welche Richtung.
Fluxkompensator oder Gen-Defekt
Der erste, der Zeitreisen literarisch als Motiv aufgenommen hat, ist der Engländer H. G. Wells, der mit seinem Roman «The Time Machine» als Begründer der Science-Fiction-Literatur gilt. In seinem 1895 erschienenen Werk lässt er eine namenlose Hauptfigur in die Zukunft reisen.
H. G. Wells' Zeitreisender benutzt für seine Zeitsprünge eine Maschine. Auch der Teenager Marty aus dem Zeitreise-Filmklassiker der 1980er Jahre, «Back to the Future», hat eine Zeitmaschine. Gebaut hat sie ein befreundeter Wissenschaftler aus einem Sportwagen und einem «Fluxkompensator», einem Gerät, das Zeit verdichtet.
Henry, die Hauptfigur aus dem Roman «The Time Travellers Wife» («Die Frau des Zeitreisenden»), braucht keine Zeitmaschine. Die US-amerikanische Autorin Audrey Nyffenegger hat ihn in ihrem 2003 erschienenen Roman, der 2009 verfilmt wurde, mit einem Gen-Defekt ausgestattet. Dieser schleudert ihn durch andere Zeiten.
Auch Gwendolyn aus Kerstin Giers Edelstein-Trilogie «Rubinrot», «Saphirblau», «Smaragdgrün» von 2009 muss durch die Zeit reisen wegen eines speziellen Gens. Was romantisch klingen mag, ist jedoch brandgefährlich. Während der Zeitreisende Henry unkontrollierbar irgendwo auf der Welt landet, schleudert es Gwendolyn immer zum Ausgangspunkt ihrer Zeitreise. Dumm nur, wenn man dabei auf einer Brücke steht, die es ein Jahrhundert zuvor noch nicht gab.
Doch Gwendolyn hat Glück: Sie kommt unter die Fittiche einer Geheimloge, welche ihre Zeitreisen mit einem Gerät, dem Chronographen, kontrollieren kann. Als Preis dafür muss sie in anderen Zeiten Aufträge ausführen.
«Grossvater-Paradoxon» oder die Probleme der Kausalität
Reisen in die Zukunft sind inhaltlich kaum problematisch. Schwieriger wird es bei Reisen in die Vergangenheit wegen der Kausalität. Das zeigt das «Grossvater-Paradoxon»: Wenn einer in die Vergangenheit zurückreist und seinen Grossvater tötet, bevor dieser den eigenen Vater gezeugt hat, wird der Zeitreisende in der Folge gar nicht geboren, kann also keine Zeitreise unternehmen, und somit seinen Grossvater nicht töten.
Marty aus dem Film «Back to the Future» kennt dieses Problem. Er reist zurück in die Jugendjahre seiner Eltern und dummerweise verliebt sich seine Mutter in ihn statt in seinen Vater. Der spätere Sohn Marty muss also dringend die frühere Ordnung wieder herstellen, damit er geboren werden kann.
Täglich grüsst das Murmeltier…
Es gibt verschiedene Denkmodelle, wie mit dem Grossvater-Paradoxon umgegangen werden kann. Der Zeitreisende in die Vergangenheit könnte nur Beobachter sein ohne Möglichkeit, in den Verlauf einzugreifen. Wie Henry aus «Die Frau des Zeitreisenden», der den tödlichen Unfall seiner Mutter nicht verhindern, sondern nur mit ansehen kann.
Tauglich bei Zeitreisen ist auch das Viele-Welten-Modell: Dabei nimmt man an, dass parallel zur uns bekannten Welt noch andere Welten existieren. Die Zeitreise findet in ein Parallel-Universum statt, die Vergangenheit des Zeitreisenden wird nicht verändert, nur variiert. Dieses Modell nutzt die amerikanische TV-Serie «Sliders» von 1995: Die Figuren gelangen durch ein Wurmloch in die Parallelwelten.
Phil Connors aus dem Film «Groundhog Day» («Und täglich grüsst das Murmeltier») von 1993 hat ein anderes Problem: Der Fernseh-Wetteransager erwacht jeden Morgen erneut am «Tag des Murmeltiers» in der US-Kleinstadt Punxsutawney: Er steckt in einer Zeitschlaufe fest.
Das Leben in Varianten – das fasziniert an Zeitreisen. Sie ermöglichen uns die spielerische Annäherung an eine der Grundfragen unserer Existenz: Was wäre wenn...? Zeitreisen dehnen unsere Lebenszeit aus und reichern sie an. Als Gedankenspiel. Vorerst. Deswegen ist dieser Traum der Menschheit längst noch nicht ausgeträumt.