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Sinnsuche in Sri Lanka Auf dem Weg zur Erleuchtung liess er Frau und Kind zurück

Ein Trip mit tiefgreifenden Folgen: Der renommierte dänische HIV-Forscher Jan Erik Hansen wandert von Dänemark nach Sri Lanka aus, um als buddhistischer Waldmönch zu leben. Ein Dokumentarfilm erkundet den Preis der Selbstverwirklichung und die Suche nach innerem Frieden.

Jan Erik Hansen hatte alles: eine Frau, die ihn liebte, einen Sohn, eine Karriere. Aber der renommierte dänische Arzt und HIV-Forscher war nicht glücklich. 2001 lässt er alles hinter sich, um als buddhistischer Mönch in den Bergen von Sri Lanka zu leben.

«Wir suchten Leute wie Jan, Leute, die radikale Entscheidungen getroffen hatten, um das Hamsterrad zu verlassen», erinnert sich Filmemacherin Mira Jargil. «Wir dachten, das wäre eine gute Geschichte.»

Mann in weissem Kittel vor historischem Gebäude.
Legende: Jan Erik Hansen in seiner alten «Rolle» als erfolgreicher Arzt. 2001 wanderte er nach Sri Lanka aus, um buddhistischer Waldmönch zu werden. Moving Documentary

Jargil und Produzent Christian Sønderby Jepsen beschliessen, einen Film über den Mönch zu drehen. Sie besuchen ihn in seiner Einsiedelei und beginnen mit den Dreharbeiten. Doch die drei werden sich nicht einig, in welche Richtung der Film gehen soll.

Dokumentarfilm «Der Mönch»

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Der Dokfilm «Der Mönch» von Mira Jargil und Christian Sønderby Jepsen zeichnet Jan Erik Hansens ungewöhnliches Leben und die Umstände seines ungeklärten Todes nach.

«Der Mönch» ist bis 2. März 2025 auf Play SRF zu sehen.

Jan hat seine eigenen Vorstellungen, insbesondere möchte er nicht, dass seine Vergangenheit thematisiert wird und sein Sohn ihn in Sri Lanka besucht. So wird das Projekt auf Eis gelegt. Vorerst.

Kein Abschiedsbrief

Jahre später erfahren die Filmemacher, dass Jan nach 17 Jahren Einsamkeit in Sri Lanka nach Dänemark zurückgekehrt ist. Sein Sohn Thor erinnert sich: «Ich hatte mir vorgestellt, er würde zurückkommen und wieder zu meinem Vater werden, stattdessen standen eines Tages zwei Polizisten in der Wohnung und sagten, er hätte sich umgebracht.»

Familie sitzt lächelnd im Garten.
Legende: Eine glücklich wirkende Familie: Jan Erik Hansen mit Frau und Kind im Garten. Eine Wiedervereinigung nach Hansens Rückkehr nach Dänemark gab es nicht. Moving Documentary

Dies, obwohl er Leute vom Suizid abhielt, da man nach buddhistischem Weltbild wiedergeboren wird, Selbstmord also sinnlos ist. Es gibt keinen Abschiedsbrief. Nur die Notiz: «Sorry, fortschreitende Demenz.»

Der Versuch, den Vater zu verstehen

Thor will Antworten finden. Zusammen mit der Regisseurin reist er nach Sri Lanka. In der ehemaligen Mönchsklause versuchen Sohn und Regisseurin, Jans Leben zu rekonstruieren und seine radikale Entscheidung zu verstehen.

Haus in bewaldeter Berglandschaft mit Schatten.
Legende: Jan Erik Hansen lebte 17 Jahre lang als Mönch zurückgezogen in den Bergen Sri Lankas. Seine Mönchsklause gleicht einer kleinen Festung. Moving Documentary

Definitive Antworten finden sie keine. Aber in Interviews mit Menschen, die Jan kannten, verdichten sich die Anzeichen, dass er eine komplexe Persönlichkeit war. Seine Ex-Frau erzählt, dass sie ihn sehr liebte und es sie in Stücke riss, dass sie als alleinerziehende Mutter endete. Der Sohn meint: «Unter keinen Umständen möchte ich meine Kinder verlassen. Es war wirklich sehr hart für mich, keinen Vater zu haben.»

Hochintelligent oder «verrückt»?

«Lass alles los, es lohnt sich nicht, sich an irgendwas festzuhalten», sagt Jan Erik Hansen, der im Film ausführlich zu Wort kommt, da er über 200 Stunden Videomaterial hinterliess, um sich jener Welt mitzuteilen, der er entsagt hatte. Ein ehemaliger Forscherkollege sagt, Jan sei hochintelligent gewesen, interessierte sich für Quantenphysik und Biologie. Sein Vater hält ihn für verrückt.

Mann in rotem Gewand hält Totenkopf in grüner Landschaft, gefilmt mit Kamera.
Legende: Jan Erik Hansen war auf Youtube aktiv. 200-stündiges Videomaterial von ihm diente wiederum dem Dokumentarfilm. Moving Documentary

«Der Mönch hatte alles, was wir mit Glück assoziieren, aber er war nicht glücklich. Die Dinge, mit denen er sich schmückte, sind zum Gefängnis geworden», reflektiert Mira Jargil. Im Buddhismus suche man nach Erleuchtung, man schaue nach innen. Das Aussen spiele keine Rolle.

Wie trennt man das Wichtige vom Unwichtigen, und warum verbringen wir so viel Zeit damit, unwichtige Dinge zu tun? Diese Fragen müsse man sich stellen, wenn man auf der Suche nach dem Glück sei, so Jargil weiter.

«Ich glaube, der Mönch glaubte tatsächlich, er hätte sein Glück gefunden und würde das Nirvana erreichen», resümiert die Regisseurin. Die Frage bleibt: zu welchem Preis?

Suizidgedanken? Hier finden Sie Hilfe

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Erwachsene: Dargebotene Hand/Sorgentelefon

  • Telefon (rund um die Uhr): 143
  • Mail und Chat:  www.143.ch

Kinder und Jugendliche: Pro Juventute

  • Telefon (rund um die Uhr) und SMS: 147
  • Mail und Chat:  www.147.ch

Weitere Informationen

SRF 1, Sternstunde Religion, 1.1.2025, 9:50 Uhr

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