Warum in die Ferne schweifen? Auch die Schweiz hat viel zu bieten. Im zweiten Teil unserer Serie, verraten unsere liebsten Kulturorte – abseits des Grossstadttrubels (hier geht's zu Teil 1).
1. Ein Spaziergang durch den Garten der Kulturen
Der Besuch des Scherrer Parks in Morcote TI ist wie eine Weltreise in Miniatur. Der Kaufmann und Reisende Hermann Arthur Scherrer legte ihn zwischen 1930 und 1956 an und liess dort auch allerlei Bauwerke aus verschiedenen Kulturen in Miniatur errichten. Plätschernde Brunnen, Skulpturen, Pflanzen aus aller Welt, schattige Sitzecken und ein phänomenaler Blick auf den Luganersee machen den Park zu einem Anziehungspunkt für Gäste aus nah und fern. (Dorothee Adrian)
2. Auf den Spuren der Pfahlbauer am Bielersee
Mitten im Herzen des Dorfs Twann BE vor der Kulisse des Bielersees können Geschichtsinteressierte in die rund 5000 Jahre alte Historie der Pfahlbauer eintauchen. Das Pfahlbaumuseum von Annelise Zwez im historischen Fraubrunnenhaus besteht seit 1930 und beherbergt eine aussergewöhnliche Artefakten-Sammlung aus der Zeit der Pfahlbauer und zeigt das beeindruckende kulturelle Erbe der Region rund um den Bielersee. (Bodo Frick)
3. Unter den ältesten Eichen der Schweiz
Auf einer Anhöhe, einen Steinwurf vom Schloss Wildenstein entfernt, liegt der älteste Eichenhain der Schweiz. Vor über 500 Jahren, zur Zeit von Kolumbus, wurden die Eichen im Baselbiet angepflanzt. Der Hain ist ein Überbleibsel der mittelalterlichen Landwirtschaft. Schweine und Kühe grasten unter den Bäumen, das Holz wurde für Möbel und Bau verwendet. Heute steht der Eichenhain unter Schutz und ist ein Fenster in eine längst vergangene Zeit. Seltene Orchideen wachsen im Schatten der Bäume und besondere Vogelarten leben in den Ästen. Zu jeder Jahreszeit suchen Wandersleute unter den Bäumen Ruhe und Besinnlichkeit. (Hanna Girard)
4. Einkehren in der Kulturkantine
Wo einst die Metallwerke Dornach waren, steht heute ein grosses und kaum mehr gebrauchtes Industriegelände gleich an der Birs. Und wo einst die Kantine für die Metallarbeiter war, ist heute ein Kulturort. Eine Kulturkantine nach dem Motto «Für alle und alles». Daher ist auch das Programm sehr bunt in der «Wydekantine» und reicht von Lesungen prominenter Autoren und Literaturwissenschaftlerinnen über Bands wie «Span» bis hin zum Sonntagsbrunch. (Michael Luisier)
5. Ausflug zum Kutschenmuseum
Handwerk und Kutschen sind die Passion von Toni Meier. Der 81-Jährige hat in Oberrohrdorf im Kanton Aargau eine Autolackiererei samt Carrosserie-Spenglerei aufgebaut. Daneben ist er immer mit Kutschen gefahren. In seinem Betrieb restaurierte er diese Gefährte. Mit der Zeit entstand eine grosse Sammlung von Kutschen und Zubehör aller Art. In seinem Museum lernt man ein Handwerk kennen, das es heute nicht mehr gibt. Die Verkehrsprobleme von damals und heute aber gleichen sich: Luftverschmutzung und Unfälle. (Stefan Ulrich)