Aus religiösem Fanatismus zerstörte Kulturdenkmäler
-
Bild 1 von 11. Anfangs Oktober sprengten die IS-Terroristen den Triumphbogen von Palmyra. Das Bild zeigt die Oasenstadt im Jahr 2010. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 2 von 11. Nachdem sie über 1800 Jahre lang der Zeit getrotzt hatten, fielen im August 2015 bereits die Ruinen des Baal-Schamin-Tempels der Zerstörungswut der Islamisten zum Opfer. Der Tempel war im Jahr 17 n.Chr. unter dem römischen Kaiser Hadrian errichtet und im Jahr 103 erweitert worden. Bildquelle: Bernard Gagnon .
-
Bild 3 von 11. Im März 2015 sprengten IS-Terroristen Ruinen der antiken Stadt Al Hadra im Irak. Die Stadt beherbergt gut erhaltene assyrische Ruinen, die bis ins dritte Jahrhundert vor Christus zurück datieren. Sie gehört zum Unesco-Weltkulturerbe und liegt 110 Kilometer südlich von Mossul. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 4 von 11. Im April 2015 zerstörten Extremisten des IS mit Bulldozern, Presslufthämmern und Sprengstoff die Ruinen der 3000 Jahre alten Stadt Nimrud im Irak. Das Bild zeigt Grabungen im Jahr 2001. Bildquelle: AFP.
-
Bild 5 von 11. Im Februar 2015 zerstört der IS im Museum der nordirakischen Stadt Mossul und an der Grabungsstätte Ninive Jahrtausende alte Statuen aus assyrischer Zeit. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 6 von 11. Unter den zerstörten Kulturgütern ist auch eine Türhüterfigur, die mehr als 2600 Jahre alt ist. Markus Hilgert, Direktor des Vorderasiatischen Museums in Berlin, bezeichnet die Zerstörung als Katastrophe. «Das ist so, als würde jemand die Sphinx in Ägypten zerstören», erklärt er. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 7 von 11. In Mali kommt es seit 2012 zu bewaffneten Konflikten zwischen Regierungstruppen (unterstützt von Frankreich), den Tuareg und islamistischen Kämpfern im Norden des Landes. 2012 zerstörten islamistische Kämpfer der Ansar Dine und der Al-Kaida in Timbuktu kulturell wertvollem Grabstätten. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 8 von 11. Fast noch schlimmer war der Brand im Januar 2013 in der Bibliothek von Timbuktu, dem Ahmed-Baba-Zentrum. Auf dem Rückzug vor den nahenden Regierungstruppen zündeten die Islamisten die Bibliothek an. Fast 100'000 Manuskripte waren dort gelagert, darunter einzigartige Schriften aus den vergangenen Jahrhunderten, die nun für immer verloren sind. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 9 von 11. Bereits in den 90er-Jahren zerstörten Islamisten Kulturgüter von grösster Bedeutung. 2001 fielen in Afghanistan die zwei weltberühmten Buddha-Statuen von Bamiyan Sprengungen durch die damals herrschenden Taliban zum Opfer. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 10 von 11. Binnen Sekunden war zerstört, was zuvor 1400 Jahre Bestand gehabt hatte. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 11 von 11. Aber auch extremistische Auslegungen anderer Religionen führten in jüngerer Vergangenheit zur Zerstörung von Kulturgüter. 1992 verwandelten fanatische Hindus die Babri-Moschee im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh in ein Trümmerfeld, um an deren Stelle einen Tempel zu bauen. Bildquelle: Imago.
Die Mitgliedstaaten der UNO-Kulturorganisation UNESCO haben auf ihrer Konferenz in Abu Dhabi einen internationalen Schutzfonds und ein Netzwerk von Stätten zur Zwischenlagerung bedrohter Kulturschätze beschlossen.
Kampf gegen den illegalen Handel
In einer Erklärung zum Abschluss der zweitägigen Konferenz heisst es, der Fonds diene dem Schutz des bedrohten Kulturerbes zu Zeiten bewaffneter Konflikte.
Mit ihm sollten zudem vorbeugende Massnahmen zum Kampf gegen den illegalen Handel mit Kulturgütern finanziert werden.
Zufluchtszonen für Kulturgüter
Mit einem «internationalen Netz von Zufluchtszonen» soll überdies ermöglicht werden, dass Staaten, deren Kulturerbe durch «bewaffnete Konflikte oder Terrorismus» bedroht ist, die Kulturgüter andernorts in Sicherheit bringen.
In erster Linie sollen derartige Asylstätten in den betroffenen Staaten selbst eingerichtet werden, notfalls aber auch in anderen Ländern.
Artikel zum Thema
100 Millionen Dollar für den Schutz
Die «Erklärung von Abu Dabi» wurde einvernehmlich in Anwesenheit unter anderen des französischen Präsidenten François Hollande und der UNESCO-Generaldirektorin, Irina Bokova, verabschiedet.
Sitz des Schutzfonds wird Hollande zufolge Genf sein. Angestrebt sei, den Fonds mit mindestens 100 Millionen Dollar auszustatten. Davon sollen 30 Millionen Dollar von Frankreich aufgebracht werden.
An der Konferenz nahmen Vertreter aus rund 40 Ländern teil, unter ihnen mehr als ein Dutzend Staats- und Regierungschefs. Für die Schweiz nahm Rino Büchel, Sektionschef für Kulturgüter im Bundesamt für Bevölkerungsschutz, teil.
Sendung: SRF 4 News, Nachrichten, 3.12.2016, 15:00 Uhr.