Was sind «Bored Apes»? Die gelangweilten Affen sind eine Reihe von digitalen Kunstwerken. Sie alle zeigen einen Comic-Affen mit unterschiedlichen Outfits.
Es handelt sich bei ihnen um sogenannte NFTs. Die Abkürzung steht für «Non-Fungible-Tokens», also nicht austauschbare Objekte. «Nur jemand kann der Besitzer davon sein», erklärt Digitalredaktor Jürg Tschirren. «Deshalb können sie Wert erlangen und zum Statussymbol werden.»
Bei einigen Promis ist der Affe ein Must-Have, den sie auf ihren Twitter- oder Instagramprofilen zeigen. Darunter etwa Justin Bieber, Paris Hilton, Eminem und Stan Wawrinka.
Wie viel kostet ein gelangweiltes Äffchen? Insgesamt gibt es 10'000 dieser «Bored Apes». Wer beim Trend um die digitalen Äffchen jetzt noch mitmachen will, muss tief in die Tasche greifen, sagt Tschirren: «Ursprünglich wurden sie für etwas mehr als 200 Dollar verkauft. Heute wird der günstigste für gut eine Viertelmillion Dollar gehandelt, das teuerste Exemplar für fast drei Millionen.»
Wer einen «Bored Ape» kauft, erhält Exklusivität. «Es gibt den englischen Ausdruck ‹Bragging Rights›: Das Recht, mit etwas angeben zu können. Das trifft hier sicher zu.» Ausserdem ist jede Besitzerin und jeder Besitzer eines Affen-NFT automatisch Mitglied des «Bored Ape Yacht Club».
Was hat es mit dem «Bored Ape Yacht Club» auf sich? Der Club versteht sich als geheime Gemeinschaft der Schönen und Erfolgreichen. Die Mitgliedschaft im Club der Äffchenbesitzer ermöglicht den Zutritt zu exklusiven Partys. Wobei Jürg Tschirren relativiert: «Für den Eintritt zur Party sollen persönliche Beziehungen immer noch eine grössere Rolle spielen als der Besitz eines NFT.»
Auch mit der Anonymität der Clubmitglieder ist es nicht allzu weit her: Das Online-Medium Buzzfeed deckte zwei von vier Gründern des Clubs auf, die sich hinter Pseudonymen versteckten. Die beiden seien über ihr Interesse an Kryptowährungen zur digitalen Kunst gekommen.
Geht es bei den «Bored Apes» wirklich um Kunst? Über den künstlerischen Wert der Comic-Affen lässt sich streiten. In erster Linie geht es beim Hype um die Affen wohl um Prestige und Geld. Und vielleicht auch um andere Geschäfte.
Im Handel mit NFTs und Kryptowährungen sei vieles noch nicht reglementiert, sagt Jürg Tschirren. Das lässt auch Raum für Spekulationen: «Im Fall der Bored Apes gibt es schon den schönen Begriff ‹Monkey Laundering›, also Affen- statt Geldwäsche.»