1. Die Badhütte in Rorschach
In Rorschach steht seit 1924 – also seit 100 Jahren – die «Badhütte», ein hölzernes Seebad auf Stelzen im Wasser. Es ist das einzige übriggebliebene Kastenbad – einst getrennt in ein Frauen- und Männerbad – am Ufer des Bodensees. Es ist der Ort, wo sich einst die Arbeitenden aus der Industrie waschen konnten, weil die wenigsten zu Hause ein Badezimmer hatten. Heute geniessen viele Stammgäste die weite Aussicht auf den Bodensee, der hier einem Meer gleicht – viele kommen täglich. Für sie ist es einer der schönsten Orte in der Schweiz. (Raphael Zehnder)
2. Die Büchersammlung von Martin Dreyfus in Zürich
Der Literaturvermittler Martin Dreyfus hat in den letzten 50 Jahren eine der wohl grössten Privatbibliotheken der Schweiz zusammengetragen. Und diesen Bücherschatz teilt er gerne. Er schöpft daraus für Vorträge, Ausstellungen und Bildungsreisen – und wer sich interessiert, darf die Bibliothek auch besichtigen. (Remo Vitelli)
3. Das Gasthaus Grünenwald in Engelberg
Vor rund 20 Jahren kratzten die Musiker von Jolly & the Flytrap ihr ganzes Geld zusammen und kauften das Gasthaus Grünenwald in Engelberg im Kanton Obwalden. Was sie daraus machten, ist kein gewöhnliches Gasthaus, sondern ein Ort, an dem Kunstaffine und Musikschaffende absteigen können, um zu arbeiten und zu proben. Dabei ist das Haus selbst ein Kunstwerk, beherbergt es doch eine wilde Mischung aus Pop Art, Artefakten, Schweizer Kunstschaffen und Kitsch – heimelig und inspirierend. (Gisela Feuz)
4. Ein Museum für sich alleine in Giornico
Ja, das ist möglich! Und zwar in der Leventina. Im Dörfchen Giornico (TI) befindet sich nämlich das Museum «La Congiunta» des Bildhauers Hans Josephsohn. Vor dem Museumsbesuch gibt es noch einen bekömmlichen Cappuccino. Den Schlüssel fürs Museum holt man nämlich in der Osteria im Dorf. Im Museum drinnen findet man Josephsohns ausdrucksstarke Reliefs und Halbfiguren. Übrigens: Im Betonbau der Architekten Peter Märkli und Stefan Bellwalder ist es angenehm kühl, der Weg dahin führt durchs pittoreske Dörfchen. Und hungrige Mägen finden am Bach lauschige Grotti. (Karoline Thürkauf)
5. Kunst und Konfitüre auf Chantal Michels Bauernhof
Die Berner Künstlerin Chantal Michel verwandelt einen verlassenen Bauernhof in einen Ort der Lebenskunst. Eigenhändig restauriert sie das historische Gebäude und hegt und pflegt einen Permakultur-Garten, dessen Früchte sie zu Pesto und Konfitüre verarbeitet. Chantal Michel lebt auf ihrem Hof in Diessbach bei Büren (BE) Wertschätzung für die Natur und für das Alte, das Gebrauchte, dem sie neues Leben einhaucht. Sie lädt ihre Gäste ein, mit ihr in den Dialog zu treten – eine Idee, mit der sie in der Kunstszene nicht alleine ist. (Alice Henkes)