Sie ist jung, erfolgreich und sorgte für eine Sensation im Literaturbetrieb. Mit ihren beiden Büchern landete sie auf Platz 1 der Bestsellerlisten: Caroline Wahl. Sie ist die Autorin der Erfolgsromane «22 Bahnen» und «Windstärke 17».
Angefangen hat diese Erfolgsgeschichte in einer kleinen Einzimmerwohnung in Zürich – und das, als die Autorin nach eigenen Angaben «nicht so eine gute Zeit» hatte.
Vom «Kack-Job» zum Bestseller
Caroline Wahl arbeitete damals bei einem Schweizer Verlag, es sei ein «Kack-Job» gewesen und da habe sie mit dem Roman «22 Bahnen» angefangen. «Ich wollte eine coole Heldin haben» und so entstand die Ich-Erzählerin Tilda.
Mit «22 Bahnen» und dem Nachfolgeroman «Windstärke 17» erreichte Caroline Wahl ein riesiges Publikum: Mit beiden Büchern kommt sie auf über 600'000 verkaufte Exemplare.
Doch für Caroline Wahl bleibt die Zahl abstrakt. Was sie allerdings freut, ist der «Spiegel-Bestseller»-Sticker: «Es ist geil, den Sticker zu haben und den kann mir auch niemand mehr nehmen.»
Mit ihren Romanen erzählt die 29-jährige Schriftstellerin Geschichten, die bewegen und offensichtlich einen Nerv treffen. «22 Bahnen» und «Windstärke 17» handeln von zwei Schwestern, die bei einer verwahrlosten, alkoholsüchtigen Mutter aufwachsen und ihren Weg in ein selbstbestimmtes Leben finden.
«Ich glaube, dass meine Geschichte so viele Leser:innen findet, weil sie ihnen das gibt, was sie mir auch beim Schreiben gibt», sagt Caroline Wahl. «Die Schicksale, von denen ich erzähle, sind ja auf den ersten Blick scheisse. Man will nicht mit denen tauschen, die kommen aus schwierigen Verhältnissen. Und trotz allem finden die den Weg zurück zu den schönen Dingen.»
«Sollen die halt reden»
Eine Begleiterscheinung ihres Ruhms sei, dass andere über sie urteilen. Caroline Wahl versuche sich selbst jedoch nicht zu ernst zu nehmen: «Ich bin nur ein kleiner Mensch hier und dann sollen die halt reden, sich ärgern oder freuen und dann ist alles gut».
Sie amüsiert sich auch über die Aufmerksamkeit, die sie über ihren Instagram-Kanal erhält. «Ich freue mich, wenn ich einen Post über mein Stofftier mache und dann kommt das Stofftier im FAZ-Artikel».
Auch ihr Auto – ein schwarzes Cabrio – wurde von manchen Medien aufgegriffen. Es sei nicht so angesagt, heute für ein Auto zu schwärmen, doch: «Es ist das tollste Gefühl, wenn man dann abends nach Rostock zurückkommt von der Lesereise und ich dann noch kurz an die Ostsee gefahren bin mit offenem Dach». Auf Instagram sieht man aber auch, dass sie – mit ihrem Plüschhasen – mit dem Zug reist.
Caroline Wahl erzählt, sie sei gerade mit dem Nachtzug von Wien nach Zürich gefahren: «Das war richtig toll. Da bin ich morgens aufgewacht, da wurde es gerade hell und dann habe ich von der Bettpritsche durchs Fenster auf nebelverhangene Bergkette geschaut».
Dass das Rampenlicht für Caroline Wahl bald noch heller scheinen könnte, ist gut möglich. Ihr Erstling, «22 Bahnen», wird jetzt verfilmt und soll in einem Jahr in die Kinos kommen. Mit der Schweizerin Luna Wedler in der Hauptrolle.