Die Gewalt gegen belarussische Oppositionelle nimmt neue Qualitäten an. Der in der Schweiz lebende Schriftsteller Sasha Filipenko berichtet, Polizisten hätten die Wohnung seiner Eltern durchsucht.
Der Diogenes-Verlag veröffentlichte heute folgende Pressemitteilung: «Um acht Uhr morgens am gestrigen Donnerstag, den 9.11.2023 stürmten acht bewaffnete Männer die Wohnung meiner Eltern. Sie warfen meine Mutter und meinen Vater auf den Boden. Dem Vater legten sie sofort Handschellen an. Dann durchsuchten sie die Wohnung. Sie beschlagnahmten alle Telefone und Computer. Meinen Vater nahmen sie mit, ohne zu sagen wohin, und zu Mama sagten sie: Bedanken Sie sich bei Ihrem Sohn.»
Der 39-jährige Filipenko gehört zu den schärfsten Kritikern von Diktator Alexander Lukaschenko. Wie die damalige Präsidentschaftskandidatin Swetlana Tichanowskaja hatte er das Regime beschuldigt, die Wahlen 2020 gefälscht zu haben.
Nach einem Stipendium 2021 in der Schweiz ist Filipenko nicht nach Belarus zurückgekehrt. Dort droht ihm eine Haftstrafe.