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«Vernichtung» – ein gelungener Schluss der Millenium-Trilogie
Aus Kultur-Aktualität vom 06.09.2019. Bild: imago images / ZUMA Press
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Ende der «Millennium»-Trilogie Lisbeth Salander ermittelt zum letzten Mal

David Lagercrantz hat der «Millennium»-Trilogie von Stieg Larsson einen glanzvollen Schlusspunkt gesetzt.

Als die Familie des 2004 verstorbenen Stieg Larsson bekanntgab, sie habe David Lagercrantz für die Fortsetzung der Millennium-Trilogie verpflichtet, ging ein Aufschrei durch die Krimi-Welt: von Leichenfledderei war die Rede, von geschmackloser Geldmacherei. Der dänische Bestsellerautor Jussi Adler Olsen rief sogar zum Boykott der Nachfolge-Titel auf.

Würdiger Nachfolger

Mittlerweile hat sich der Sturm längst wieder gelegt. Denn bereits mit seinem ersten Fortsetzungsband «Verschwörung» bewies David Lagercrantz, dass er das Format besass, die Kultserie weiterzuschreiben.

Wie bereits Stieg Larsson hat er eine gutes Gespür für spannende, gesellschaftspolitische Stoffe. Er erzählt komplex auf verschiedenen Ebenen, ohne je den Faden zu verlieren, und bleibt dabei atmosphärisch und sprachlich in der Stimmung der Ur-Trilogie, ohne Larsson plump zu imitieren.

Eine Frau mit kurzen Haaren schaut entschlossen.
Legende: Claire Foy als Hackerin Lisbeth Salander in der Verfilmung von «The Girl In The Spider's Web». imago images / ZUMA Press

Grosses Fingerspitzengefühl bewies der Schwede zudem stets bei der Figurenzeichnung: Als gewiefte Hackerin musste sich Lisbeth Salander konsequent weiterentwickeln. 2004, als Stieg Larsson starb, gab es weder soziale Medien, Twitter noch Fake News. Und da Salander im Netz schon immer die Nase vorn hatte, musste auch David Lagercrantz am Ball bleiben.

Tod eines Sherpas

Im neuesten und sechsten Band «Vernichtung» will Lisbeth Salander endlich ihrer mörderischen Schwester Camilla das Handwerk legen. Gleichzeitig hilft sie dem Journalisten Mikael Blomqvist bei der Beschaffung heikler Daten. Dieser recherchiert in einem dubiosen Todesfall eines Obdachlosen in Stockholm.

Das Opfer kam ursprünglich aus Nepal, hatte als Sherpa am Mount Everest gearbeitet und war Mitglied einer dramatischen Expedition, bei der zufälligerweise auch ein schwedischer Minister teilgenommen hatte. Was suchte dieser am Berg ? Und warum starb der nepalesische Bergführer dann eines Tages verwahrlost in Stockholm ?

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Salanders Comeback – oder die Frage: Was hätte Stieg Larsson dazu gesagt?
aus BuchZeichen vom 30.08.2015. Bild: Keystone
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Vertraut mit dem Mount Everest

Inhaltlich schliesst sich für David Lagercrantz ein Kreis: Er hatte 1998 in seinem allerersten Buch die Solo-Expedition des schwedischen Extrem-Bergsteigers Göran Kropp dokumentiert: «Allein auf den Mount Everest». Offensichtlich kennt er sich in diesem Milieu bestens aus, denn die Szenen in Eis und Schnee gehören in «Vernichtung» zu den eindrücklichsten Passagen.

Offen für eine Fortsetzung

Auch wenn er sich nun definitiv aus der Welt von Salander und Blomqvist zurückzieht, hat er den Schluss offen gelassen. Sollte sich jemand noch an eine Fortsetzung wagen, liesse sich der Faden problemlos wieder aufnehmen.

Offenbar mehren sich in Schweden die Gerüchte, dass die Familie – entgegen ersten Informationen – doch mit einer Weiterführung liebäugelt.

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