Viel Ehre für ein «virtuos konstruiertes Labyrinth»: Für seinen Roman «Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt» erhält Peter Stamm den diesjährigen Schweizer Buchpreis.
Bereits 2008 und 2011 war Stamm für den Buchpreis nominiert – im dritten Anlauf hat's nun geklappt. Er wäre denn auch nicht vorbereitet, sagte Stamm mit einem Augenzwinkern, als er nach der Bekanntgabe auf die Bühne gebeten wurde.
Vielschichtiger Doppelgänger-Roman
«Peter Stamm führt uns in ein virtuos konstruiertes Labyrinth, in dem wir uns glücklich verlieren», begründet die Jury ihren Entscheid. Stamm habe einen vielschichtigen Doppelgänger-Roman geschrieben, in dem sich zwei Künstlerpaare spiegeln.
In ihrer Laudatio strich Literaturkritikerin Christine Richard hervor, Stamm habe ein Buch über die Kraft des Erinnerns geschrieben, des Erzählens der Wiederholung. «Andere Bücher haben eine Handlung. Hier ist die Handlung das Buch; nichts sonst.»
Für mehr Akzeptanz gegenüber dem Leben
In seinem Roman «Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt» entfaltet der Schweizer Autor Peter Stamm auf gerade einmal 156 Seiten ein Vexierspiel, das an eine der zentralen Fragen menschlichen Lebens rührt. Letztlich plädiert der Autor mit dem Roman für Akzeptanz und Gelassenheit gegenüber dem Leben.
Die Preisverleihung im Rahmen des Literaturfestivals BuchBasel fand im Theater Basel vor rund 400 Gästen statt. Dotiert ist der Schweizer Buchpreis in diesem Jahr mit 30'000 Franken.
Die vier weiteren nominierten Autorinnen und Autoren erhalten jeweils 3000 Franken. Es sind dies Heinz Helle, Gianna Molinari, Vincenzo Todisco und Julia von Lucadou.
Sendung: Radio SRF 4 News, Nachrichten, 11.11.2018, 12:30 Uhr