Das Wichtigste in Kürze:
- Essen richtig lagern: Nicht alles hält besser im Kühlschrank.
- Reste verwerten: Auch mit übrigen Schokohasen lässt sich was anfangen.
- Ekel austricksen: Was nicht schön aussieht, kann im Smoothie wunderbar schmecken.
Essen richtig lagern
«Wer Foodwaste verhindern will, muss sein Essen richtig lagern. Zitronen zum Beispiel sollten offen aufbewahrt werden und Luftkontakt haben. Hat man eine Hälfte übrig, macht man am besten gleich etwas damit, eine Limonade oder einen heissen Tee, denn im Kühlschrank gehen Zitronen gerne vergessen.
Überhaupt sollte man den Kühlschrank gut bewirtschaften. Besonders hilfreich: Ein Fach markieren mit dem Vermerk «Jetzt essen!» oder einem entsprechenden Symbol. Hier gehören alle Dinge hin, die bald verderben.
Wer als nächstes kocht, plant etwas von diesem Fach ins Menu ein. Und wer etwas naschen möchte, kann sich hier bedienen. Das Schild ist deutlich, es sensibilisiert und man kann das Thema Foodwaste so auch mit den Kindern gut thematisieren.»
Reste verwerten
«Besonders gerne mögen meine Kinder Fotzelschnitten aus altem Brot. Es gibt aber noch viele andere gute Resten-Rezepte (zu finden zum Beispiel in diesem Kochbuch). Die dauern oft nicht mal besonders lange in der Zubereitung.
Das heisst: Mit Resten kann man ein gutes Menu hinbekommen, auch wenn man im Alltag nicht so viel Zeit hat. Und falls Sie von Ostern noch eine Brigade Schokoladehasen übrig haben und nicht wissen, wohin damit: Sie könnten Schokofrüchte damit machen, eine Schokoladencrème oder einen Kuchen.»
Sinne schärfen
«Das wichtigste Werkzeug, um Essen zu beurteilen, sind unsere Sinne. Auf die können wir uns verlassen. Ich empfehle, alle Nahrungsmittel gut zu prüfen, bevor man sie wegwirft. Ein Joghurt zum Beispiel sollte man mit einem Löffel probieren. Es ist meist lange über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus noch geniessbar. Schimmelt es schon, muss man hingegen sehr vorsichtig sein. Denn viele Schimmelarten sind giftig für uns. Da ist es besser, auf Nummer sicher zu gehen.»
Ekel austricksen
«Der Ekel schützt uns davor, krankmachende Nahrung zu uns zu nehmen. Doch manchmal ekelt man sich vor Nahrungsmitteln nur schon deshalb, weil sie nicht mehr so schön aussehen: Wenn etwa ein Apfel eine braune Stelle hat oder der Salat welk geworden ist. Dann ist es wichtig, nicht aus Ekel gleich alles wegzuwerfen. Man kann den Apfel zu Mus verarbeiten oder den Salat zu einem Smoothie. Aus alten Bananen werden Chips oder Shakes. Die sind bei den Jugendlichen sehr beliebt.»
Aufs Geld achten
«Foodwaste ist auch eine Frage des Geldes. Wir in der Schweiz können es uns leisten, Essen wegzuwerfen. Aber wäre es nicht noch schöner, sich mit demselben Geld etwas anderes zu gönnen? Einen Kinoeintritt zum Beispiel? Oder eine praktische Maschine, um Smoothies zu machen? Ich finde es auf jeden Fall gut, sich konkret vor Augen zu führen, wie viel Geld man in den Kübel wirft. Jeder Haushalt gibt jährlich etwa 1000 Franken aus für Nahrung, die nicht gegessen wird. Das beeindruckt auch meine Schülerinnen und Schüler im Unterricht immer sehr.»
Sendung: SRF 1, Einstein, 11.5.2017, 22.20 Uhr.