Im Oktober sind die Nächte schon deutlich länger und somit auch kühler als im Sommer. In den kühlen Nächten bildet sich Tau oder sogar Nebel. Die Tau- oder Nebeltröpfchen bleiben in den Spinnweben hängen und machen diese sichtbar. Von da stammt der Wortteil «weiben» im Begriff Altweibersommer. Es muss sich also niemand vom aktuellen Wetter diskriminiert fühlen, auch keine über 90-jährigen Damen.
Klage abgewiesen
In Deutschland gab es 1989 eine Diskriminierungsklage einer Frau gegen diese Bezeichnung, jedoch wurde diese von einem Gericht mit Verweis auf die Begriffsherkunft abgewiesen. Gegen Spinnen und ihre Netze im Spätsommer kann man ja kaum klagen.
Wann ist Altweibersommer?
Der sogenannte Witterungsregelfall oder die Singularität Altweibersommer ist eigentlich ein Oktoberphänomen. Oft wird zwar die Phase zwischen Mitte September und Mitte Oktober angegeben. Eine Untersuchung der Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie anhand der Wetterstation Davos hat aber ergeben, dass zwischen 1901 und 2020 die Tage vom 12. bis 17. Oktober am häufigsten sonniges Wetter brachten. Dies war speziell bis in die 60er Jahre der Fall. In den letzten 30 Jahren stechen nur noch einzelne Tage hervor, der Altweibersommer kommt als Singularität nicht mehr wirklich zum Ausdruck.
Warum Davos?
Wichtig für den Altweibersommer ist der Sonnenschein, also Hochdruckwetter. Eine solche Untersuchung mit Daten aus dem Mittelland wäre sehr stark von vielen Nebelstunden überlagert, wodurch ein mögliches Signal stark abgeschwächt würde.
Aber natürlich kann man darüber streiten oder sich beschweren, wenn im «Meteo» von Altweibersommer die Rede ist und man die Hälfte des Tages im Nebel oder Hochnebel sitzt.
Was macht der Altweibersommer diese Woche?
Die aktuelle Prognose gibts oben im Video oder im Wetterbericht.