In einigen Kantonen beginnen dieses Wochenende bereits die Herbstferien. Wer nochmals Lust auf Badeferien hat, geht ans Mittelmeer. Dabei können sich die Badegäste in diesem Jahr auf besonders warmes Wasser freuen. Für die Jahreszeit ist das Mittelmeer sogar rekordverdächtig warm. Diese Tatsache ist jedoch nicht wirklich Grund zur Freude.
Der Klimawandel heizt die Meere weiter auf
Nicht nur das Mittelmeer ist momentan überdurchschnittlich warm, auch die globale Meerestemperatur ist in diesem Jahr auf einem Rekordniveau. Für die Experten ist klar: Dies ist zu einem grossen Teil auf den menschgemachten Klimawandel zurückzuführen.
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Bild 1 von 4. Aktuell liegen die Wassertemperaturen in grossen Teilen der Weltmeere über dem langjährigen Durchschnitt (orange-rot eingefärbte Gebiete). Bildquelle: climatereanalyzer.
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Bild 2 von 4. Die Temperatur der globalen Meeresoberfläche war noch nie so hoch wie in diesem Jahr (schwarze Linie). Sie liegt deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von 1982 bis 2011 (gestrichelte Linie). Bildquelle: climatereanalyzer.
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Bild 3 von 4. Eindrücklich sind auch die Wassertemperaturen des Nordatlantiks in diesem Jahr (schwarze Linie). Sie liegen seit mehreren Monaten deutlich über den bisherigen Temperaturrekorden. Bildquelle: climatereanalyzer.
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Bild 4 von 4. Auch das Mittelmeer ist in diesem Jahr besonders warm (violette Linie). Im Juli wurde sogar eine durchschnittliche Temperatur der Wasseroberfläche von 28.71 Grad gemessen. Bildquelle: CEAM.
Das warme Mittelmeer beeinflusst auch unser Wetter
Die Erwärmung der Meere ist ein globales Problem. Vor allem der Anstieg des Meeresspiegels durch die Ausdehnung des wärmeren Wassers bedroht langfristig Millionen von Menschen. Doch auch kurzfristig sind die Folgen der hohen Wassertemperaturen spürbar. Je wärmer das Wasser ist, desto mehr Wasserdampf gelangt in die Atmosphäre. Je mehr Wasser in der Atmosphäre ist, desto grösser ist das Potenzial für starke Regenfälle. Wenn die Wetterlage stimmt, kann das warme Mittelmeer auch das Wetter in der Schweiz beeinflussen. Liegt beispielweise ein Tiefdruckgebiet über dem Mittelmeer, kann es besonders warme und feuchte Luft zur Schweiz transportieren. Vor allem auf der Alpensüdseite kann dies zu sehr starken Regenfällen führen.