Zu warm und zu trocken
Sie sind sich einig und in diesem Jahr aussergewöhnlich eindeutig: Die verschiedenen Modellberechnungen für Saisonprognosen, insbesondere auch diejenige des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen EZMWF zeigen einen deutlich zu warmen und zu trockenen Sommer.
Demnach würde im Juni, Juli und August weniger Regen als im langjährigen Mittel fallen und auch die Temperaturen wären höher. Dies bestätigt auch die Saisonprognose von MeteoSchweiz. Die Sommertemperatur wäre damit etwa 1 bis 2 Grad höher im Vergleich zur Norm 1991 – 2022.
Mit Vorsicht zu geniessen
Diese Saisonprognosen sind mit Vorsicht zu geniessen. Zwar werden die Berechnungsgrundlagen laufend verbessert, aber die Unsicherheiten sind nach wie vor gross. Grössere atmosphärische Zirkulationsmuster werden gut erkannt und geben einen Hinweis auf mögliche Entwicklungen. Die tatsächlichen Wetter-Auswirkungen im kleinräumigen Bereich sind jedoch Monate im Voraus kaum prognostizierbar.
Einfluss des Klimawandels
Wir befinden uns in Mitten des Klimawandels. Gemäss den Klimaszenarien für die Schweiz (CH2018) werden Hitzetage und längere Trockenperioden in den Sommermonaten immer häufiger und wahrscheinlicher. Bis Mitte dieses Jahrhunderts steigt beispielsweise die mittlere Sommertemperatur um 2.5 bis 4.5 Grad. Somit wäre es aus rein klimatologischer Sicht keine Überraschung, wenn der Sommer im Vergleich mit früheren Jahren zu warm und möglicherweise auch zu trocken ausfallen würde.