In den Schweizer Alpen gibt es ein grosses, oft noch ungenutztes Potenzial für die Produktion von Solarstrom.
Was viele überraschen dürfte: Besonders im Winter, wenn der Strom gebraucht wird, kann trotz eher wenigen Sonnenstunden in den Bergen viel Strom produziert werden. Ganz im Gegensatz zum Mittelland, wo im Winter der Solarstromertrag gering ist. Die Gründe für den Unterschied haben oft mit dem Wetter zu tun:
- Im Winter gibt es praktisch keine Nebeltage auf den Bergen.
- Schnee reflektiert zusätzliche Sonnenstrahlung auf die Photovoltaik-Anlagen.
- Damit Schnee abrutscht, müssen die Module in einem relativ steilen Winkel aufgestellt werden. Bei flachem Sonnenstand im Winter trifft die Strahlung geometrisch gut auf die Anlagen.
- Die zusätzlichen Sonnenstunden im Sommer nützen oft wenig. Wenn eine Anlage nach Süden ausgerichtet ist, scheint die Sonne sowohl im Sommer wie auch im Winter am Mittag darauf. Am Morgen und am Abend scheint die Sonne im Sommer gewissermassen nur auf die Rückseite der Anlage.
- Die Solarstrahlung ist durch die dünnere Atmosphäre über den Bergen generell höher.
- Photovoltaik-Anlagen sind bei tiefen Temperaturen effizienter.
Das alpine Solarstrompotential wird aktuell von der ZHAW auf einer Versuchsanlage oberhalb von Davos untersucht. Natürlich hat die Solarstromproduktion auf den Bergen auch Nachteile. Beispielsweise müssen Kabel in die entlegenen Regionen gelegt werden.