Wer vergibt die Namen?
Im deutschsprachigen Raum ist das Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin dafür verantwortlich. Seit 1954 werden hier Drucksysteme benannt. Die Namen werden jeweils in alphabetischer Reihenfolge vergeben.
Nach dem Hoch «Quintin» von letzter Woche wird das nächste Hoch «Ronald» heissen. Tiefdruckgebiete haben dieses Jahr weibliche Vornamen: Im Moment dreht Tief «Peggy» über den Britischen Inseln, die nächsten Tiefs werden dann «Queenie», «Reili» und «Stephanie» heissen. Es kommt jedes Jahr zu mehreren Durchgängen im Alphabet. Die eigentliche Taufe wird dann von den diensthabenden Meteorologinnen und Meteorologen in Berlin vorgenommen. Ab dann erscheint der betreffende Name auf den Wetterkarten. Im Extremfall spricht halb Europa von einem bestimmten Tief. Wir erinnern uns an die Orkane Lothar, Vivian, Sabine oder Burglind.
Wann und wo kann ich einen Namen beantragen?
Für 2022 sind alle noch kommenden Namen bereits vergeben. Ab Mittwoch, 7. September, werden Anmeldungen für das nächste Jahr angenommen. Hier geht es zu den Antragsformularen. Übrigens sind nur standesamtlich akzeptierte Vornamen zugelassen.
Wie viel kostet eine Wetterpatenschaft?
Der Preis für ein Hoch ist 390 Euro, für ein Tief 260 Euro. Der Unterschied erklärt sich durch die unterschiedliche Häufigkeit: In Europa sind Hochdruckgebiete seltener als Tiefdrucksysteme. Es kommen jedes Jahr etwa 50 bis 60 Hochs zusammen; das sind dann zwei bis maximal drei Durchgänge im Alphabet. Tiefdrucksysteme kommen doppelt so häufig vor, sodass der gleiche Buchstabe fünf bis sechs Mal pro Jahr auf der Wetterkarte erscheint.
Was macht die Uni Berlin mit dem Erlös der Patenschaften?
Sie rettet damit eine langjährige und damit sehr wertvolle Beobachtungsreihe. In Berlin wird seit mehr als 100 Jahren das Wetter rund um die Uhr beobachtet und gemessen. Aus Kostengründen sollte die kontinuierliche Beobachtung abgeschafft werden. Die Idee der Wetterpatenschaft kam von Seiten der Studenten und leistet einen wichtigen Beitrag für die Wissenschaft.
Sind Hochdruckgebiete immer männlich?
Nein. Früher trugen die Hochdruckgebiete sogar immer männliche und Tiefdrucksysteme weibliche Vornamen. Doch seit in den 90-er Jahren einige schwere Stürme über Europa fegten, wurde die Namensvergabe angepasst. Heute wird von Jahr zu Jahr zwischen Buben- und Mädchennamen abgewechselt.