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Hochwasser in Oberhallau/SH, 15. Juli, Rolf Ochsner
Aus Meteo Zusatzmaterial vom 16.07.2021.
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Bilanz der Unwetter In einer Woche lokal fast 200 Millimeter Regen

Nach den ergiebigen Regenfällen der letzten Tage fielen von Samstag auf Sonntag im Osten nochmals bis 30 Millimeter Regen. Die Hochwassersituation bleibt weiter angespannt. Die Pegel von Vierwaldstätter-, Bieler- und Thunersee sinken zwar, liegen aber aktuell immer noch bei Stufe 5.

Schweizerkarte mit Regenmengen seit Montag
Legende: Regensumme von Tief «Bernd» Seit Montag fielen besonders im Norden verbreitet grosse Regenmenge. SRF Meteo

Fast 200 Millimeter Regen

Nimmt man das Niederschlagstotal von Montagabend bis Sonntagmittag, so kommt man auch auf der Alpennordseite stellenweise auf fast 200 Millimeter. Am meisten Regen gab es in Les Avants/VD mit 193 Millimeter Regen, aber auch in La Valsainte/FR, auf dem Napf und auf dem Sattel/SZ wurden mehr als 180 Millimeter Regen gemessen. Noch mehr Regen fiel allerdings im Süden. In Robiei, im Val Bavona lag die Gesamtsumme sogar bei 221 Millimetern.

Heftigster Regen am Dienstag

Die grössten Regenmengen gab es am Dienstag. In Mosogno im Onsernonetal wurden 156 Millimeter in Robiei 155 Millimeter gemessen. Mehr als 100 Millimeter gab es aber stellenweise auch im Kanton Uri, so auf dem Gütsch und auf der Göscheneralp. Vergleicht man die Werte mit den Werten aus den Unwettergegenden im Ausland, liegen die Tageswerte auf der Alpennordseite aber doch deutlich tiefer. In Köln betrug die 24-Stundensumme 153 Millimeter und in Kufstein im Tirol wurden von Samstag auf Sonntag 118 Millimeter verzeichnet.

In der Nacht zum Sonntag nochmals Regen

Vor allem in der Nacht von Samstag auf Sonntag fiel besonders in der Ostschweiz nochmals kräftiger Regen. In Starkenbach im Toggenburg waren es von Samstagmittag bis Sonntagmittag nochmals mehr als 30 Millimeter, und auch im St. Galler Rheintal wurden fast 30 Millimeter gemessen. Schon in der Nacht zum Samstag und am Samstag fiel vor allem in der Zentral- und Ostschweiz weiterer Regen. Besonders im Raum Zürcher Oberland und Toggenburg waren es zu jenem Zeitpunkt nochmals bis zu 15 Millimeter. Generell ging der Regen im Vergleich zu den Vortagen zurück. Am Freitag wurden in der Region Sattel/SZ nochmals 58 Millimeter Regen gemessen. Allgemein fielen am Freitag in den Kantonen Schwyz, Glarus und rund um den Walensee die grössten Regenmengen mit 20 bis 40 Millimetern. Sonst gab es entlang der Voralpen und der nördlichen Alpen meist 10 bis 25 Millimeter Regen, im Mittelland waren es mit wenigen Ausnahmen 5 bis 10 Millimeter. Am Freitagnachmittag und -abend wurde auch die Nordwestschweiz nochmals getroffen. In Basel fielen innerhalb von rund 3 Stunden 20 Millimeter Regen. Im benachbarten Lörrach in Deutschland sorgten die Regengüsse für lokale Überschwemmungen, ähnlich wie am Donnerstagabend im Kanton Schaffhausen.

Hohe Pegelstände, grosse Abflüsse

Durch die zahlreichen und intensiven Niederschläge sind die Böden gesättigt, und bereits kleinere Regenmengen können weiterhin zu Erdrutschen führen. Die Wasserpegel sind vielerorts nach wie vor gefährlich hoch, waren aber am Sonntag allgemein am sinken. Es gilt für mehrere Seen in der Schweiz, sowie auch für einige Flüsse grosse bis sehr grosse Gefahr. Die aktuellen Informationen dazu findet man auf dem man beim Bundesamt für Umwelt.

Vorgeschichte

Am Montagabend bildeten sich die ersten Gewitter über der Schweiz. In der Nacht auf Dienstag breiteten sie sich weiter nach Osten aus und waren zum Teil sehr heftig. In Egolzwil/LU wurde eine Böenspitze von 135 Kilometern pro Stunde gemessen. Besonders kräftig wüteten die Gewitter im Raum Zürich, wo der viele Regen und die Sturmböen zu zahlreichen Schäden führten. Eindrücklich waren vor allem die grossen Regenmengen in kurzer Zeit. In Waldegg/ZH wurden in nur gerade 10 Minuten 31,1 Millimeter gemessen.

Am Dienstag war es weiterhin häufig nass. Aus Süden zogen zudem weitere starke Gewitter übers Land. Im westlichen Tessin gingen gewaltige Regenmengen nieder. In Robiei im Val Bavona waren es innerhalb von 24 Stunden 209 Millimeter, in Bosco/Gurin und in Mosogno 182 Millimeter. Nachdem der Mittwoch etwas ruhiger verlaufen war, fiel in der Nacht auf Donnerstag nochmals verbreitet, und am Donnerstag tagsüber gebietsweise nochmals intensiver Niederschlag.

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