An der Universität Bern entsteht ein Forschungs- und Umsetzungszentrum in Bereich Natur und Mensch. Unternehmer und Mäzen Hansjörg Wyss hat am Freitag zusammen mit Vertretern von Kanton und Universität Bern den Vertrag für die Wyss Academy for Nature unterzeichnet. «Das ist die wohl teuerste Unterschrift, die ich je gegeben habe», meinte Wyss und lachte dabei.
Der 84-Jährige gab sich locker und entspannt, scherzte hin und wieder und gestand ein, die Universität Bern eigentlich gar nicht zu kennen – studiert habe er in Zürich, so Wyss. Vor zwei Jahren hätten sie begonnen, sich zu beschnuppern – die Universität Bern und er.
Hansjörg Wyss hat relativ schnell angebissen.
Vor zwei Jahren ist die Universität Bern auf den Unternehmer und Mäzen zugegangen, hat ihm das Projekt des geplanten Kompetenzzentrums präsentiert. «Hansjörg Wyss hat relativ schnell angebissen», sagt Christian Leumann, Rektor der Universität Bern. Es interessiere ihn, habe Wyss gesagt. Die Universität hat das Projekt konkretisiert und danach von Wyss die bisher grösste Spende einer Privatperson in der 185-jährigen Geschichte der Uni erhalten.
Ihm sei öfters vorgeworfen worden, er habe nie etwas für Bern getan, sagte Hansjörg Wyss. Ja, er habe Institute an der EPFL in Lausanne, der ETH und der Universität Zürich und der Universität Harvard gegründet «Als die Universität Bern uns mit einem tollen Programm beeindruckt hat, haben wir nun beschlossen, auch etwas für Bern zu machen», so Wyss. «Aber nicht nur für Bern, sondern hoffentlich für vier oder fünf Kontinente.» Das überlasse er dem Rektor.
Es ist befriedigend, etwas Gutes für Bern zu machen. Aber auf der Strasse tanzen gehe ich nicht.
Trotzdem seien die 100 Millionen Franken kein Freilos für die Universität Bern, unterstrich Wyss. Er würde schauen, was sie damit macht. Er wolle das Forschungszentrum nicht leiten, aber wissen, ob das Geld richtig verwendet werde.
Angst vor Abhängigkeit?
Die Universität Bern habe das Projekt, die Inhalte selber entwickelt, meint der Rektor Christian Leumann. Er habe darum keine Angst, dass sich Hansjörg Wyss zu fest einmische. Dass die Uni Rechenschaft ablegen müsse, sei positiv. Das sei er sich gewohnt. Das sei bei allen Projekten von externen Geldgebern so.
Hansjörg Wyss meinte, es sei toll und befriedigend, wenn man etwas Gutes für Bern, für die Stadt, den Kanton, die Uni machen könne. «Aber auf der Strasse tanzen gehe ich nicht.»