Gesamtleiter Karl Diethelm führt mit dem Zentrum Bachtelen einen grossen Arbeitgeber in Grenchen: Rund 200 Angestellte betreuen 600 Kinder und Jugendliche im Kanton Solothurn. Hauptstandort ist Grenchen, Aussenstationen befinden sich in Solothurn und Dornach.
Die Institution kümmere sich, wie vor 125 Jahren, um Kinder in Problemsituationen, so Diethelm. Das Angebot reicht von der Betreuung in Regelklassen, über Elternberatung, bis zu eigenen Sonderklassen in Grenchen. Rund 50 der Schüler dieser Klassen leben in Wohngruppen in eigenen Häusern auf dem Gelände.
125 Jahre Bachtelen
Die Schülerinnen und Schüler werden von Sonderpädagogen unterrichtet, der Unterrichtsstoff orientiert sich aber am normalen Lehrplan. Kinder und Jugendliche, welche durch Einrichtungen des Bachtelen betreut würden, bräuchten dazu einfach eine andere Betreuung.
Von der Sonderschule in die normale Berufslehre
Einer, der seine ganze Schulzeit im Grenchner Bachtelen verbracht hat, ist der Neuntklässler Pascal. In vier Monaten beginnt er eine Berufslehre als Maler. Er habe sich heute viel besser im Griff, erzählt der junge Mann. Früher sei er wegen jeder Kleinigkeit wütend geworden.
Dass Pascal eine ganz normale Lehre beginnen kann, das sei auch der Verdienst des Bachtelen, so Lehrer Ueli Mani. Im Unterschied zu Regelklassen, werden in der Sonderschule nur acht bis neun Schüler pro Klasse unterrichtet. Diese Klasse wird weiter aufgeteilt, wenn die eine Hälfte zum Beispiel im Hauswirtschaftsunterricht ist.
Nur ein Drittel der Grösse einer Regelklasse - so könnten die einzelnen Schüler viel besser individuell betreut werden, sagt Lehrer Mani. Einige würden wie Pascal die ganze Schulzeit im Bachtelen verbringen, andere nur einige Wochen oder Monate. Andere wiederum, würden in regionalen Kleinklassen betreut, die durch das Bachtelen geführt werden.
Das Jahresbudget des Sonderpädagogischen Zentrums Bachtelen beläuft sich auf rund 25 Millionen Franken. Einen Grossteil davon trägt der Kanton Solothurn.