Spezielle und seltene Tier- und Pflanzenarten bevölkerten einst das Aeschimoos, im Solothurner Wasseramt, im Süden des Kantons beim Burgäschisee: Über ein Dutzend Libellenarten fand man dort, unter anderem die Grosse Moosjungfer oder die gefleckte Smaragdlibelle. Doch sie sind - wie viele andere Arten - verschwunden.
Ackerland statt Natur
Schuld ist die Anbauschlacht, in welcher die Schweizer Bevölkerung im Zweiten Weltkrieg Naturland in Ackerland umnutzte Was heute als Sünde angeschaut werden kann, war damals nötig, betont Jonas Lüthy auf Anfrage. Er ist als Projektverantwortlicher zuständig, dass das Aeschimoos wieder renaturiert wird.
«Damals waren wir von den Nazis umzingelt und hatten andere Sorgen als Flora und Fauna», so Lüthy. Nun will der Kanton Solothurn diese Sünde aus alten Zeiten wieder gut machen. Leitungen, welche zwecks Austrocknung des Moors ins Aeschimoos verlegt wurden, werden wieder entfernt. Damit soll die ursprüngliche Landschaft so gut wie möglich wieder hergestellt werden.
Ausserdem wird ein Flurweg aufgehoben und stattdessen ein Holzsteg gebaut. Ganz verschwinden wird die Landwirtschaft nicht, erklärt Lüthy. Aber die Natur soll einen Teil dessen zurückbekommen, was verloren ging.