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Bild 1 von 11. Thérèse Gasser mit einem selbstgenähten Vogelkopf. Alle Accessoires sind wie die Kostüme handgemacht, und halten länger als nur eine Fasnacht, sagt die Inhaberin der Kostümeria. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 2 von 11. Hexen, Cowboys, Ritter und Burgdamen: Rund 5000 Kostüme lagern in Sins, allesamt sind sie selbstgenäht. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 3 von 11. Auch die Tierköpfe sind selbstgenäht, vom Drachen über das Kamel bis zum Wolf. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 4 von 11. Die ganz teuren Modelle, hier ein Rokoko-Kostüm, sind für die Fasnacht nicht geeignet. Sie wären zu kostbar. Aber für einen Mittelalterball leiht die Kostümeria-Betreiberin das glitzernde Kleid gerne aus. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 5 von 11. SRF zu Besuch in der Kostümeria an der Luzernerstrasse in Sins. Zentral gelegen, nahe den Kantonen Luzern und Zug. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 6 von 11. Steppschuhe, holländische Holzschuhe, Cowboy-Stiefel oder Schnabelschuhe im 1001-Nacht-Stil. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 7 von 11. Alte Nähmaschinen aus der Schweizer Textilindustrie: Mit dieser habe sie sogar einmal Holzschindeln an ein Kostüm genäht, sagt die Inhaberin der Kostümeria. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 8 von 11. Bänder, Stoffe, zum Teil «Made in Switzerland»: Thérèse Gasser weiss, was sie tut, auch wenn sie ursprünglich das KV gemacht hat. Den Berufswunsch Schneiderin erfüllte sie sich erst später. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 9 von 11. Die Fasnachtszeit sei streng aber spannend, sagt Thérèse Gasser im Interview mit Radio SRF. Die Tür zu ihrem Laden geht ständig auf und zu, die Kundschaft kommt zum Teil von weit her. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 10 von 11. Hier entstehen die Kostüme. Man erfülle eigentlich alle Wünsche, falls die Zeit reicht, sagt Thérèse Gasser im Interview. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 11 von 11. Schminke, Bärte, Hüte, Schuhe: Die Kostümeria hat für jeden Etwas. Sind die Kunden ratlos oder suchen ein Kostüm für ein bestimmtes Motto, gibt es erfahrene Beratung. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
Der Kostümverleih von Thérèse Gasser ist weit über die Region hinaus bekannt. Die 66-Jährige weiss, was sie tut. Seit über 20 Jahren schneidert sie Kostüme, von Theaterkostümen über Strassenkleider für die Fasnacht bis hin zu Tierkostümen – alles von Hand genäht.
Die strengste Zeit hat die Inhaberin der Kostümeria Sins von Oktober bis Ende Fasnacht, am Ruhigsten ist es im Juni und Juli. Umsatz- oder Gewinnzahlen gibt die Unternehmerin nicht bekannt. Sie komme durch, sagt sie im Interview mit Radio SRF. Es laufe gut, auch wenn man spüre, dass nicht mehr alle gleich viel Geld haben wie auch schon, sagt Thérèse Gasser weiter.
«Kostüme wie Cowboys oder Saloon Girls kommen nie aus der Mode, die laufen immer», weiss Gasser. Aber auch Rokoko-Kostüme seien momentan in, sagt die Schneiderin. Die ganz teuren Rokoko-Kostüme leiht sie aber nicht an Fasnächtler aus. Diese seien zu kostbar für die Strassenfasnacht. Dafür hat sie eigens günstigere Versionen genäht.
5000 handgemachte Kostüme für jeden Geschmack
In Sins werden alle Kostüme entworfen, genäht, ausgeliehen, gewaschen und gebügelt. Ein günstiges Kostüm kostet 28 Franken pro Tag/Wochenende, zum Beispiel ein Kleid im Stil der 60er-Jahre. Ein eher teures Kostüm, zum Beispiel im Mittelalter-Stil, kann gut um die 300 Franken kosten, rechnet Gasser vor.
Die Konkurrenz durch Online-Shops spürt Gasser zwar, aber die Konkurrenz sei keine grosse Bedrohung, sagt die gelerne KV-Frau aus dem Kanton Zug. «Auch junge Leute geben gerne Geld aus, wenn die Qualität stimmt». Iher Kostüme bestehen nie aus Nylon, sondern aus Leinen oder Baumwolle, «damit die Kleider nicht riechen, wenn man schwitzt».
Gerade Kostüme für Motto-Parties oder Motto-Hochzeiten seien bei Jungen immer gefragter. Hier zähle der perfekte Schnitt oder echtes Leder, deshalb sei die Nachfrage trotz Online-Konkurrenz nach wie vor gut, freut sich Gasser.
Kostümwünsche werden alle erfüllt
Sie habe viele Stammkunden, aus der ganzen Innerschweiz, aus Brunnen, Cham, Baar, aber auch aus dem Kanton Solothurn oder dem Aargau fahren Kunden nach Sins, auf der Suche nach dem perfekten Kostüm. Sie mache alles, sie brauche einfach genug Vorlaufzeit, sagt Thérèse Gasser und zeigt ihr Nähatelier.
Nähmaschinen aus ehemaligen Textilfabriken, neue Geräte, Stoffe, ein Zuschneidtisch und viele Accessoires zieren die über 700 Quadratmeter ihres Geschäfts. Die Kostüme werden hier nicht nur vermietet, sondern bei Bedarf auch massgeschneidert hergestellt oder angepasst. Eine Gugge habe Kostüme zum Thema «Eine Nacht in Venedig» massschneidern lassen, das seien meist ältere Guggen, die die Qualität schätzten. Kostenpunkt: bis zu 2500 Franken das Stück (Kaufpreis).
Die 66-jährige Schneiderin will noch ein paar Jahre weitermachen. Was danach passiert, weiss sie noch nicht. Sie hoffe auf eine gute Nachfolgeregelung.