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Bild 1 von 9. Der Betonbau ist markant und seit den 80er-Jahren das Wahrzeichen des Bahnhofs. Für die vielen Pendler allerdings ist der Bahnhof heute zu eng. Zwar wurde ein zweiter Abgang in Richtung Unterführung gebaut, trotzdem staut es zu Stosszeiten. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 2 von 9. Wenn die Pendler über die Strasse strömen, von der Seetalbahn in Richtung Bahnhof und Bus, wird es eng. Autofahrer müssen warten. Seit Längerem ist deshalb hier eine Begegnungszone mit Tempo 20. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 3 von 9. Es gab zwar schon Pläne für einen neuen Bushof, diese müssen aber nun überarbeitet werden. Noch müssen die Pendler vom Bus (RBL) über eine schmale Rampe zu den Perrons. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 4 von 9. Immer zur halben Stunde stauen sich die Pendler auf den Perrons 2 und 3. Hier fahren die Züge nach Zürich. Lenzburg ist ein beliebter Wohnort, gerade auch weil es wegen der Nähe zum Einzugsgebiet der Stadt Zürich gehört. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 5 von 9. Andreas Wingeier, Netzentwickler bei der SBB, kennt die Herausforderungen am Bahnhof Lenzburg bestens. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 6 von 9. Um die Anschlüsse an die SBB-Verbindungen besser zu gewährleisten wurde die Haltestelle der Seetalbahn bereits verlegt, weg vom Güterbahnhof, dafür direkt vis-à-vis des Bahnhofs. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 7 von 9. Es ist eng: Gelbe Kreuze auf dem Boden zeigen den Pendlern, dass man sich hier nicht aufhalten sollte. Alle zwei Minuten donnern Schnell- und Güterzüge hier vorbei. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 8 von 9. Der Fahrplan ist eng. Ebenso die Perrons. Das ist auch sicherheitstechnisch nicht ganz einfach. Stauen sich die Pendler vor der Rampe, wird es gefährlich. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 9 von 9. V.l.n.r: Helene Bisang (Stadtbauamt Lenzburg), Stadtrat Martin Steinmann und Christian Brenner (Stadtbauamt Lenzburg) auf dem Rundgang durch den Bahnhof. Sie wissen um die Probleme. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
Lenzburg hat über 9000 Einwohner, das alleine wäre bezüglich der Kapazität des Bahnhofs noch kein Grund zur Sorge. Aber das Einzugsgebiet der Zentrumsgemeinde Lenzburg wächst stetig. Pendler strömen aus dem Freiamt und dem Seetal via Bahnhof ins Städtchen. Rund 25'000 Mal wird in Lenzburg pro Tag in Züge ein- und ausgestiegen, künftig rechnen SBB und Stadt gar mit 40'000 solchen Bewegungen.
Es sind alle Bahnhöfe spannend im Aargau. Aber Lenzburg ist jener, der in Sachen Sicherheit dringend eine Lösung braucht.
Bahnhof und Bahnhofsplatz können die vielen Pendler kaum mehr schlucken. Zu Stosszeiten könne es gut sein, dass man nicht durchkomme und den Zug verpasse, erklärt ein junger Mann auf Perron 2 gegenüber Radio SRF. Gerade die Perrons 2 und 3 sind stark frequentiert. Hier fahren die Züge nach Zürich oder Aarau-Bern. Und genau hier hat die SBB auch Bedenken in Sachen Sicherheit der Pendler.
An gewissen Stellen sind die beiden Perrons so schmal, dass gelbe Kreuze am Boden darauf hinweisen, dass sich hier niemand aufhalten soll. Immerhin donnert alle zwei Minuten ein Schnellzug durch den Bahnhof. Mit 125 Kilometern pro Stunde. Stau auf dem Perron ist deshalb nicht ungefährlich.
Alle drängeln durch die Unterführung, es ist eng. Ich habe deswegen auch schon den Zug verpasst.
Die Rampe zu den Perrons wurde bereits verbreitert. Und auch ein weiterer Treppenaufgang zur Seetalbahn wurde gebaut. Zudem hilft eine neue Busrampe, das Platzproblem der Busse zu verbessern.
Trotzdem stauen sich die Pendler regelmässig am Bahnhof, besonders in der Unterführung und auf den Perrons, das weiss auch Martin Steinmann, Lenzburger Stadtrat, aus eigener Erfahrung. Die Region Lenzburg wachse wie das ganze Mittelland, diese Entwicklung könne man nicht bremsen.
«Frust können wir uns nicht leisten, es braucht Lösungen»
Klar habe man Reklamationen aus der Bevölkerung, erklärt Steinmann im Interview mit dem Regionaljournal Aargau Solothurn. Frustriert sei er deswegen nicht. Das dürfe man gar nicht sein, sagt er weiter. «Wir müssen eine Lösung suchen. Wir wissen jetzt, dass der ganze Bahnhof umgekrempelt werden muss. Bis alles realisiert ist, dauert das 10 Jahre, das ist einfach so», erklärt Steinmann.
Die Pendler brauchen also noch Geduld. SBB, Stadt und Kanton planen gemeinsam am neuen Bahnhof. Klar ist: Es braucht breitere Perrons, die Anzahl Geleise soll aber gleich bleiben. Zudem überlegt die SBB die Züge nicht mehr entgegengesetzt zu führen, sondern nacheinander.
«So könnten wir die Zitrone noch mehr auspressen, und die Pendler haben immerhin zwei Minuten mehr Zeit das Perron zu verlassen, ohne dass ein Zug vorbeifährt», erklärt Andreas Wingeier von der SBB das Szenario.
Dreistelliger Millionenbetrag nötig
Das braune Bahnhofgebäude aus den 70er-Jahren muss wohl weichen. Nur so lassen sich die Perrons verbreitern. Genaueres wird erst in zwei Jahren bekannt sein, so die SBB gegenüber Radio SRF.
Die SBB spricht von einem dreistelligen Millionenbetrag, den der Bund berappen müsste. Die Stadt Lenzburg müsste für den neuen Bahnhofsplatz aufkommen.