Die beiden Deutschen Gustav Henckell und Gustav Zeiler suchten 1886 günstiges Land für ihre Fabrik. In Lenzburg wurden die beiden fündig. «Das Land konnten sie zu sehr guten Konditionen kaufen, weil es Lenzburg damals nicht so gut ging», sagt die Historikerin Isabel Koellreuter gegenüber Radio SRF.
Die beiden Männer bauten auf dem gekauften Areal die Konservenfabrik «Henckell, Zeiler & Cie.», die spätere Hero, auf. Das Gemüse und Obst wurde direkt in der Nachbarschaft gepflanzt. Auch die Dosen produzierte Hero vor Ort. Damit war alles «Made in Lenzburg».
Zuerst hatte Hero jedoch nicht so grossen Erfolg. Die Leute waren skeptisch gegenüber dem Essen aus der Dose, erklärt die Kulturwissenschaftlerin Franziska Schürch. Schliesslich konnte man nicht in die Büchsen reinschauen. Deshalb musste man quasi die Katze im Sack kaufen, so Schürch.
Weltkriege machten Konserven populär
Mit den beiden Weltkriegen stellte sich jedoch der Erfolg ein. Die Armee ernährte ihre Soldaten mit den Konservenessen. Dadurch wurde es auch in einer breiten Bevölkerung populär.
Damit begann das Wachstum. 1965 arbeiteten 5500 Personen für die Hero. Rund um Lenzburg produzierten die Bauern für Hero. Zudem war die Konservenfabrik ein wichtiger Steuerzahler für die Gemeinde Lenzburg.
Heute ist von der alten Hero in Lenzburg jedoch nicht mehr viel übrig. In der Aargauer Stadt produziert Hero nur noch die kleinen Konfitüren-Portionen. Die Konservenproduktion findet an anderen Standorten statt.
Damit wurde auch die grosse Fabrik beim Bahnhof Lenzburg überflüssig. 2011 ist Hero dort ausgezogen und an den Stadtrand gezügelt.
Auf dem alten Hero-Areal entsteht nun ein neues Quartier. Bis 2018 soll es fertiggestellt sein und etwa 300 Millionen Franken kosten.