Schweinebauer Peter Anderhub hat sich seinen Traum von einer neuen Zucht verwirklicht. Dafür hat er zehn Jahre gebraucht. Unzählige Auflagen des Kantons müssen für eine Bewilligung erfüllt werden. Kompliziert ist das Bewilligungsverfahren auch deshalb, weil beim Kanton verschiedene Fachstellen mit unterschiedlichen Interessen im Entscheidungsprozess involviert sind.
Hightech-Schweinestall als Vorzeigebeispiel
Auch Anwohner können sich gegen ein solches Projekt aussprechen. «Oft haben diese Angst vor extremen Lärm- und Geruchsemissionen», sagt Ralf Bucher vom Bauernverband Aargau gegenüber Radio SRF.
Der Aargauer Schweinezüchter Peter Anderhub winkt ab: «Seit ich die Zucht vor drei Jahren eröffnet habe, habe ich keine einzige Reklamation erhalten.» Sein Stall gilt allerdings auch als Vorzeigebetrieb.
Dank Lüftung und Heizung kaum Gestank
Neue Technologien, wie zum Beispiel ein spezialisiertes Lüftungssystem, verhindern, dass es im und um den Stall stinkt, erklärt Peter Anderhub weiter. Zudem hat er eine Bodenheizung für die Schweine installiert. So wälzen sie sich weniger im Schlamm, weil sie Temperaturunterschiede nicht ausgleichen müssen.
Ruf macht Bauern Leben schwer
Trotz modernen Schweineställen leiden die Schweinebauern noch immer unter schlechtem Ruf. Sie haben einen schwierigen Stand. Dies zeigt auch ein aktuelles Beispiel eines Schweinebauers aus Kleindöttingen im Kanton Aargau.
Die Bewilligungsbehörde des Kantons hat ihm die Erweiterung seiner Zucht bereits vor zehn Jahren bewilligt. Einsprachen von Anwohnern jedoch verhindern das Bauvorhaben. Der Schweinebauer zieht nun vor Bundesgericht. Der Fall erinnert an die vielen Gerichtsverfahren in einem Fall in Deitingen.
Weiterer Beitrag zum Hightech-Stall
Damit die Schweinebauern in Zukunft einfacher geschäften können, greift ihnen der Bauernverband Aargau mit Marketing Kampagnen unter die Arme. Dies bestätigt Geschäftsführer Ralf Bucher gegenüber Radio SRF. Man wolle mit einer offenen Kommunikationspolitik, Tagen der offenen Tür oder auch dem Projekt «Schule auf dem Bauernhof» weiterhin für die Bauern kämpfen, heisst es beim Verband.