Beiträge zur Aargauer Asylsituation
Die Unterbringungssituation im Aargau sei nicht dramatisch, aber ernst. Das sagte Balz Bruder vom Departement Gesundheit und Soziales am Mittwochvormittag in Baden. Auf einem Rundgang wurde den Medien das unterirdische Notfallspital gezeigt, in dem ab sofort Asylbewerber leben.
Bis zu 200 Flüchtlinge werden in der sogenannten Gops (Geschütze Operationsstelle) des Kantonsspitals Baden einziehen. Die ersten 20 sind am Mittwochnachmittag angekommen. Es sind alles Männer, vor allem aus Eritrea.
Container mit Tageslicht gegen Bunkerkoller
Damit das Notfallspital als Unterkunft für Flüchtlinge dienen kann, musste es leicht umgebaut werden. Insbesondere wurde der Brandschutz verbessert. Zudem wurden in der Küche Kühlschränke und Kochherde aufgestellt.
Damit die Flüchtlinge in der unterirdischen Unterkunft nicht den Bunkerkoller erleiden, wird oberirdisch schon bald ein Container aufgestellt, wo sie sich tagsüber aufhalten können. Zudem sollen sie möglichst viel beschäftigt werden, zum Beispiel mit dem Auflesen von Abfall.
20 Betreuer für 200 Asylbewerber
Das Kantonsspital Baden hat auf die Asylbewerber in der unterirdischen Unterkunft reagiert. Weil Mitarbeiterinnen befürchten, sie könnten belästigt werden, patrouillieren zusätzlich zwei Securitas-Angestellte.
Zudem sorgen rund um die Uhr Mitarbeiter der Firma ORS für einen ruhigen Betrieb in der Asylunterkunft. ORS beschäftigt in der Schweiz 500 Mitarbeiter und betreut für sechs Kantone 5'000 Asylbewerber. Auch für den Kanton Solothurn führt die Firma Asylunterkünfte. In Baden werden 20 ORS-Mitarbeiter arbeiten, mindestens vier pro Schicht, rund um die Uhr.
Krieg, Erdbeben, Grossbrand
Eigentlich ist das Notfallspital Baden für den Kriegs- und Katastrophenfall gebaut worden. Brennt das Kantonsspital oder stürzt es bei einem Erdbeben ein, könnte der Betrieb im unterirdischen Spital weitergeführt werden. 460 Patienten könnten hier versorgt werden. Dazu stehen neben Liegebetten auch vier Not-Operationssäle bereit.
Seit es das Notfallspital gibt, wurde es noch nie als solches gebraucht. Katastrophen sind selten. Und sollte der Fall trotzdem eintreffen, wurde mit dem Kanton vereinbart, dass die Asylbewerber innert fünf Stunden woanders untergracht werden. Dann könnte man das Notfallspital innert weniger Stunden in Betrieb nehmen.
-
Bild 1 von 19. Gleich neben dem Helikopterlandeplatz geht es hinab ins unterirdische Notfallspital, das derzeit als Asylunterkunft dient. Bildquelle: SRF.
-
Bild 2 von 19. Das ist der Eingang in die Asylunterkunft unter dem Kantonsspital Baden. Bildquelle: SRF.
-
Bild 3 von 19. Das Notfallspital erinnert an eine Militärunterkunft. Bildquelle: SRF.
-
Bild 4 von 19. «Wie in einem Parkhaus», meinte ein Journalist am Mittwochvormittag im Vorraum der Asylunterkunft. Die Medien wurden vom Kanton Aargau zu einem Rundgang eingeladen. Bildquelle: SRF.
-
Bild 5 von 19. Vor Jahren aufgehängte Bilder der Schweizer Alpen sorgen für Farbtupfer in der Bunker-Tristesse. Bildquelle: SRF.
-
Bild 6 von 19. Damit die Flüchtlinge beschäftigt sind, müssen sie täglich die ganze Unterkunft putzen und selber kochen. Bildquelle: SRF.
-
Bild 7 von 19. Lange Gänge, unzählige Türen: Die Gops Baden ist ein richtiges Spital unter dem Spital, allerdings viel weniger luxuriös. Bildquelle: SRF.
-
Bild 8 von 19. Hier wird geduscht. Bildquelle: SRF.
-
Bild 9 von 19. Auch im Aufenthaltsraum gibt es keine Fenster. Das ganze Notfallspital ist wie eine grosse Zivilschutzanlage eingerichtet. Bildquelle: SRF.
-
Bild 10 von 19. Die Küche ist das Wichtigste in einer Asylunterkunft. Die Asylbewerber kochen selber. Weil der Platz beschränkt ist, müssen sie lernen, gut miteinander auszukommen. Ist die Asylunterkunft mit 200 Personen belegt, muss nacheinander gekocht und gegessen werden. Bildquelle: SRF.
-
Bild 11 von 19. Für die bis zu 200 Flüchtlingen stehen in der Küche zwei Wasserhahnen zur Verfügung. Bildquelle: SRF.
-
Bild 12 von 19. Damit das Notfallspital als Asylunterkunft dienen kann, muss vor allem der Brandschutz verbessert werden. Neue Signale zeigen, wo sich neu installierte Feuerlöscher befinden. Bildquelle: SRF.
-
Bild 13 von 19. Die maximal 200 Asylbewerber unter dem Kantonsspital Baden werden von 20 Personen betreut. Rund um die Uhr sind bis zu 4 Personen im Einsatz. Das Team der Firma ORS wird von Sandro Vescovi geleitet. Bildquelle: SRF.
-
Bild 14 von 19. Die Waschmaschinen sind betriebsbereit. Bildquelle: SRF.
-
Bild 15 von 19. Trotz Beschäftigungsprogrammen: In erster Linie müssen die Asylbewerber einfach warten. Bis zu einem Jahr dauert es derzeit, bis entschieden ist, ob sie in der Schweiz bleiben können oder nicht. Bildquelle: SRF.
-
Bild 16 von 19. Im unterirdischen Notfallspital Baden gibt es vier Operationssäle, wo im Katastrophenfall operiert werden kann. Dieser Bereich ist für die Asylbewerber nicht zugänglich. Bildquelle: SRF.
-
Bild 17 von 19. Der Vorraum zu einem der vier Not-Operationssäle wird als Abstellraum genutzt. Im Notfall muss er innert weniger Stunden geräumt und hergerichtet werden. Bildquelle: SRF.
-
Bild 18 von 19. Bei einer Katastrophe, wie zum Beispiel einem Erdbeben mit vielen Verletzten, würde das Notfallspital Baden in Betrieb genommen. Dann würden hier, wo jetzt Bettgestelle und Matratzen lagern, Operationen durchgeführt. Bildquelle: SRF.
-
Bild 19 von 19. 61 Treppenstufen führen an die Oberfläche und an die frische Luft. Bildquelle: SRF.