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Bild 1 von 6. In acht Chemie-Labors lernen die angehenden Chemielaboranten das, was sie später im Beruf wissen müssen. Hinzu kommen weitere acht Pharma-Labors. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 6. Ueli Grossenbacher ist Leiter der Berufsbildung bei Roche in Kaiseraugst und führt die Journalisten vorbei an den verschiedenen Labors. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 6. In diesem Schullabor werden künftig Schulklassen Experimente durchführen können. So soll die Neugier geweckt werden, unter anderem am Thema Chemie. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 6. Auch die KV-Lehrlinge und angehenden Informatiker werden am Roche Learning Center in Kaiseraugst ausgebildet. Den kaufmännischen Lehrlingen steht ein moderner Computerraum zur Verfügung. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 6. Zwei Roche-Lehrlinge sind bei der Einweihungsfeier mit dabei, im Vordergrund das Modell des Learning Centers in Tortenform. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 6. Das neue Ausbildungsgebäude von Roche in Kaiseraugst (hinten im Bild) ist nicht der letzte Neubau: Gleich daneben entsteht ein Haus für die ganze Informatik des Konzerns in der Schweiz. Rund 1500 Mitarbeiter werden hier arbeiten. Bildquelle: SRF.
Was früher der Chemiebaukasten war, das ist heute ein einzelner «grosser Kasten», nämlich das Learning Center in Kaiseraugst. Dieses 5-stöckige Gebäude, das aussieht wie ein riesiger, weisser Kasten, soll die Neugier für Chemie wecken.
Ich habe mein Interesse an der Chemie dank einem Chemiebaukasten entdeckt.
Was früher über den Chemiebaukasten lief, braucht heute etwas mehr. Man müsse die Jungen heute schon früh für die Chemie begeistern, erklärt Ueli Grossenbacher, Leiter Berufsbildung beim Basler Pharmakonzern Roche. Deshalb bietet das neue Ausbildungszentrum von Roche nicht nur Platz für rund 300 Lernende, sondern auch für ein Schullabor, in dem Schulklassen einen Tag verbringen können.
86 Millionen Franken in die Ausbildung investiert
Das Schullabor sei in seiner Art einzigartig in der Schweiz, heisst es bei Roche. Es soll bei Kindern und Jugendlichen das Forscherdenken wecken. Sie sollen erste praktische Erfahrungen machen mit Naturwissenschaften, Technik, und Informatik.
Am Montag hat Roche das Zentrum eröffnet. 86 Millionen Franken investierte der Basler Pharmakonzern in das Gebäude. Die Lernenden finden dort modernste Labor- und Werkstattinfrastruktur, erklärt Grossenbacher. Unzählige Labors für die Sparten Chemie und Pharma haben dort Platz. Hinzu kommen über 30 Büros sowie Hörsäle und weitere moderne Räume zum Lernen.
Schullabor soll Forscherdenken wecken
Rund 100 Jugendliche beginnen jedes Jahr eine Ausbildung am Standort Basel/Kaiseraugst. Mit dieser neuesten Investition bekenne sich Roche zur eigenen Ausbildung von Fachkräften, erklärt Standortleiter Jürg Erismann. Damit will Roche auch dem Fachkräftemangel in der Schweiz entgegen treten. Statt Fachkräfte aus dem Ausland zu holen, will der Basler Pharmakonzern in der Schweiz guten Nachwuchs finden.
Fast doppelt so viele Mitarbeitende bis 2017
Für das untere Fricktal hat Roche grosse Pläne. Mehr als eine halbe Milliarde Franken will der Basler Pharmakonzern investieren in neue Gebäude und Infrastrukturprojekte. Bis 2017 soll die Zahl der Mitarbeitenden ansteigen von heute 1850 auf über 3500.
Roche plant in Kaiseraugst den Bau seines weltweit grössten Informationstechnologie-Stützpunktes. Dafür erstellt das Unternehmen vier neue fünfgeschossige Bürogebäude mit Platz für 1300 Mitarbeitende. Die beiden ersten Gebäude sollen Ende 2016 bezugsbereit sein, die restlichen im Herbst 2017.
Lobende Wort für Roche findet auch der Aargauer Regierungsrat und Volkswirtschaftsdirektor Urs Hofmann. Kaiseraugst und das gesamte Fricktal sei von der Randregion zu einem der Wirtschaftsmotoren des Kantons geworden, meint Hofmann.
Fricktal hat Weichen richtig gestellt
Das liege nicht nur an der Nähe zur Pharma- und Chemie-Industrie, glaubt der Regierungsrat. Als in den 1980er Jahren das Aus kam für das geplante Kernkraftwerk Kaiseraugst, habe die Gemeinde das vorreservierte Land nicht einfach schnell überbaut.
Der Gemeinderat hat damals darauf geachtet, dass sich Firmen mit einer guten Wertschöpfung in Kaiseraugst ansiedeln.
Nun könne Kaiseraugst die Früchte ernten und habe sich zu einem wichten Standort für die Pharma- und Chemie-Industrie gemausert. Und: Sowohl Kaiseraugst wie auch das gesamte Fricktal habe immer noch Potenzial für mehr Firmen in dieser Sparte. Wichtig sei dabei aber, dass die Erschliessung sorgfältig geplant werde, damit die Region nicht im Verkehr zu ersticken droht.