«Roche Kaiseraugst gewinnt an Bedeutung», wird Standortleiter Jürg Erismann in einer Mitteilung vom Mittwoch zitiert. Der Basler Pharmakonzern will seinen Standort im benachbarten Kanton Aargau erweitern. Geplant sind im einzelnen:
- 4 neue Bürogebäude für IT (je 5 Geschosse, Kosten: 287 Millionen)
- 2 Servicegebäude (Kosten: 85 Millionen)
- Erweiterung der Parkplätze und Neubau eines Parkhauses (Kosten: 80 Millionen)
- Ausbau Ostareal (Erweiterung Energieerzeugung, neue Verkehrsführung, Umgebungsgestaltung) (Kosten: 115 Millionen)
Insgesamt rechnet Roche also mit Baukosten von rund 567 Millionen Franken.
Über 1000 Arbeitsplätze für Kaiseraugst
Roche will in Kaiseraugst die weltweite Informatik des Konzerns unter einem Dach konzentrieren. «Wir haben heute schon etwa 400 IT-Mitarbeiter in Kaiseraugst. Daher war die Entscheidung, diesen Standort auszubauen, sehr naheliegend», erklärt Mediensprecherin Ulrike Engels auf Anfrage von SRF.
Aktuell arbeiten rund 1850 Mitarbeitende in Kaiseraugst für Roche, bis 2017 sollen es 3500 sein. Die meisten dieser Arbeitsplätze sind gemäss Roche heute «an verschiedenen Orten in Basel und verteilt».
Die Bauarbeiten sollen im März 2015 starten. Dieser Termin sei natürlich «abhängig vom behördlichen Bewilligungsverfahren». Die beiden ersten Bürogebäude sollen bereits Ende 2016 bezugsbereit sein, hofft Roche. Die zwei restlichen Gebäude dann ein Jahr später.
Neue Brücke über Autobahn A3
Im Zuge der Standortentwicklung soll der Wurmiweg ins Roche-Areal integriert werden. Die Autobahnbrücke werde ab 2016 nicht mehr begehbar sein, dafür aber beim Sagerweg eine neue Brücke gebaut. Die Eröffnung der neuen Brücke ist bereits für Dezember 2015 geplant.
Roche mit Hauptsitz in Basel beschäftigt in der ganzen Schweiz rund 10'500 Mitarbeitende. Künftig arbeitet also rund ein Drittel dieser Mitarbeitenden im Kanton Aargau.
Grosse Freude in Kaiseraugst
Bei der Gemeinde Kaiseraugst weiss man über die Ausbaupläne von Roche schon länger Bescheid. Die Freude ist gross. «Wir erhoffen uns einen richtigen Boom, gerade auch für die Baubranche und Einkaufsgeschäfte in der Region», erklärt Gemeindeschreiber Roger Rehmann gegenüber SRF.
Mit Widerstand gegen die Ausbaupläne sei nicht zu rechnen. Schon die vergangenen Ausbauprojekte seien reibungslos über die Bühne gegangen. Dazu kommt: Kaiseraugst ist auch in der kantonalen Planung als Pharma-Standort vorgesehen. Die Entwicklung ist also politisch gewollt.
Verkehrsprobleme könnten zunehmen
Allerdings: Ein Problem sieht Gemeindeschreiber Roger Rehmann bereits heute. «Einige Leute beschweren sich, weil sie in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Stosszeiten keine Sitzplätze mehr finden.» Die vielen Arbeitsplätze schaffen Engpässe auf Strassen und in Bussen.
Das könnte sich in den nächsten Jahren verschärfen. Gemeindeschreiber Rehmann hat aber sicherlich auch recht, wenn er sagt: «Das ist ja auch an anderen Orten so.»