Am Dienstag beginnt die Saison der Generalversammlungen. Die erste GV ist diejenige der Schaffner Holding in Luterbach. Das Unternehmen möchte ein variables Vergütungssystem, wie auch zwei Drittel der anderen Unternehmen in der Schweiz, schätzt der Vergütungsexperte Stephan Hostettler.
Das Aktionariat der Schaffner soll also im Unwissen des definitiven Geschäftsverlaufs über Maximalbeträge entscheiden. Stephan Hostettler berät Unternehmen in dieser Frage. Er kann Schaffners Vorschlag nachvollziehen, weil eine vorgängige Abstimmung über den variablen Teil des Lohnes dem Unternehmen Rechtssicherheit biete. Zudem gestatte dies die Initiative, da sie zwar verlange, dass darüber abgestimmt werde, nicht aber, zu welchem Zeitpunkt. Die Festlegung von (Maximal-)Boni vor Kenntnis des Geschäftsverlaufs ist folglich weiterhin denkbar.
2012 zahlten die 30 grössten an der Schweizer Börse kotierten Unternehmen Vergütungen in der Höhe von einer Milliarde Franken an Geschäftsleitungsmitglieder und Verwaltungsräte aus. Diese Summe hat die unabhängige Stimmrechts-Beratungsfirma Zcapital erhoben.
Hostettler spricht sich allerdings für eine Abstimmung im Nachhinein aus, denn nur dann seien «die Fakten bekannt». Man müsse keine Zahlen präsentieren, die allenfalls «nicht haltbar» seien. Der Vergütungsexperte vermutet, etwa ein Drittel der Firmen werde diese Variante an der GV vorschlagen.