Aargau Solothurn - «Über eigenes Leben bestimmen»: Hochuli tritt nicht mehr an
Die Grüne Aargauer Regierungsrätin Susanne Hochuli tritt bei den Wahlen im Herbst nicht mehr an. Nach einer Standortbestimmung habe sie entschieden, keine dritte Amtszeit anzupeilen, teilt ihre Partei mit. Sie wolle wieder selber über ihr Leben bestimmen. Nachfolger soll Robert Obrist werden.
Ich möchte freier sein und selber über mein Leben bestimmen.
Reaktion Grüne Aargau
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«Wir haben bis zuletzt gehofft, dass Susanne Hochuli nochmals antritt», sagt Daniel Hölzle, Präsident Grüne Partei Aargau, im SRF-Interview. Anfangs Sommerferien hätte sich abgezeichnet, dass dies nicht der Fall sein wird. Dass der Wahlkampf nun für die Grünen später beginne, sei nicht schädlich.
«Frau Landammann Regierungsrätin Susanne Hochli steht nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung», schreibt die Grüne Partei in einer Medienmitteilung. Die Vorsteherin des Departements Gesundheit und Soziales habe sich nach einer Standortbestimmung entschieden, keine dritte Amtszeit anzupeilen.
Hochuli wolle sich Zeit nehmen, um herauszufinden, welche Ideen und Projekte sie in Angriff nehmen wolle. In ihrer Mitteilung bedauern die Grünen den Entscheid. Man habe aber Verständnis für «den selbstbestimmten Weg» ihrer Regierungsrätin.
Ich habe die Grünen mit meinem Entscheid nicht zappeln lassen.
Die 51-Jährige gehört seit 2009 als einzige Frau dem Aargauer Regierungsrat an. Sie stand seit Beginn ihrer Amtszeit dem Gesundheitsdepartement vor und war für die Asylpolitik im Aargau zuständig.
Susanne Hochuli grundsätzlich zum Entscheid:
«Das Amt ist mir nicht verleidet. Eine Standortbestimmung hat aber gezeigt, dass ich mich nicht mehr vier Jahre verpflichten möchte. Ich möchte wieder freier und selbestimmter durch das Leben gehen.»
«Die Kritik und die Schlagzeilen rund um mein Departement haben nicht den Ausschlag geben für meinen Entscheid. Selbstverständlich ist es nicht immer einfach, Kritik einzustecken. Wir haben im Departement aber einen guten Weg gefunden, wie wir damit umgehen können.»
«Es stand für mich nie zur Diskussion, einen Departementswechsel anzustreben. Für mich war immer klar: Falls ich weitermache, dann möchte ich dies in meinem Departement tun und ich möchte diejenigen Themen weiterbearbeiten, die mich sehr interessieren.»
Der Entscheid von Susanne Hochuli war in der Aargauer Politik mit Spannung erwartet worden. Sie war das einzige Mitglied der fünf Mitglieder zählenden Regierung, das sich bisher noch nicht über seine politische Zukunft geäussert hatte. Drei der fünf Mitglieder treten nochmals an, zwei hören auf.
Susanne Hochuli zum Zeitpunkt des Entscheids:
«Ich habe die Grünen nicht zappeln lassen. Ich habe früh kommuniziert, dass ich Zeit brauche und dass die Partei eine Doppelstrategie fahren soll.»
«Für die Partei und mich ist es der richtige Zeitpunkt. Wahlkampf hat bis jetzt sowieso noch niemand gemacht.»
«Es ist für die Grünen kein Nachteil, dass ich mich erst jetzt entschieden habe. Bis jetzt interessierte sich die Aargauer Bevölkerung doch noch gar nicht gross für die Regierungsratswahlen im Herbst.»
Robert Obrist soll grünen Sitz verteidigen
Als Nachfolger von Susanne Hochuli präsentiert die Grüne Partei Robert Obrist, Ingenieur Agronom und Grossrat aus Schinznach. Er wäre ein kompetenter Nachfolger und verfüge über «alle Eigenschaften, um die grünen Anliegen in der Aargauer Regierung hochzuhalten.» Obrist soll an einem Parteitag Mitte August offiziell nominiert werden.
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