Ich möchte freier sein und selber über mein Leben bestimmen.
«Frau Landammann Regierungsrätin Susanne Hochli steht nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung», schreibt die Grüne Partei in einer Medienmitteilung. Die Vorsteherin des Departements Gesundheit und Soziales habe sich nach einer Standortbestimmung entschieden, keine dritte Amtszeit anzupeilen.
Hochuli wolle sich Zeit nehmen, um herauszufinden, welche Ideen und Projekte sie in Angriff nehmen wolle. In ihrer Mitteilung bedauern die Grünen den Entscheid. Man habe aber Verständnis für «den selbstbestimmten Weg» ihrer Regierungsrätin.
Ich habe die Grünen mit meinem Entscheid nicht zappeln lassen.
Die 51-Jährige gehört seit 2009 als einzige Frau dem Aargauer Regierungsrat an. Sie stand seit Beginn ihrer Amtszeit dem Gesundheitsdepartement vor und war für die Asylpolitik im Aargau zuständig.
Susanne Hochuli grundsätzlich zum Entscheid:
- «Das Amt ist mir nicht verleidet. Eine Standortbestimmung hat aber gezeigt, dass ich mich nicht mehr vier Jahre verpflichten möchte. Ich möchte wieder freier und selbestimmter durch das Leben gehen.»
- «Die Kritik und die Schlagzeilen rund um mein Departement haben nicht den Ausschlag geben für meinen Entscheid. Selbstverständlich ist es nicht immer einfach, Kritik einzustecken. Wir haben im Departement aber einen guten Weg gefunden, wie wir damit umgehen können.»
- «Es stand für mich nie zur Diskussion, einen Departementswechsel anzustreben. Für mich war immer klar: Falls ich weitermache, dann möchte ich dies in meinem Departement tun und ich möchte diejenigen Themen weiterbearbeiten, die mich sehr interessieren.»
Der Entscheid von Susanne Hochuli war in der Aargauer Politik mit Spannung erwartet worden. Sie war das einzige Mitglied der fünf Mitglieder zählenden Regierung, das sich bisher noch nicht über seine politische Zukunft geäussert hatte. Drei der fünf Mitglieder treten nochmals an, zwei hören auf.
Susanne Hochuli zum Zeitpunkt des Entscheids:
- «Ich habe die Grünen nicht zappeln lassen. Ich habe früh kommuniziert, dass ich Zeit brauche und dass die Partei eine Doppelstrategie fahren soll.»
- «Für die Partei und mich ist es der richtige Zeitpunkt. Wahlkampf hat bis jetzt sowieso noch niemand gemacht.»
- «Es ist für die Grünen kein Nachteil, dass ich mich erst jetzt entschieden habe. Bis jetzt interessierte sich die Aargauer Bevölkerung doch noch gar nicht gross für die Regierungsratswahlen im Herbst.»
Robert Obrist soll grünen Sitz verteidigen
Als Nachfolger von Susanne Hochuli präsentiert die Grüne Partei Robert Obrist, Ingenieur Agronom und Grossrat aus Schinznach. Er wäre ein kompetenter Nachfolger und verfüge über «alle Eigenschaften, um die grünen Anliegen in der Aargauer Regierung hochzuhalten.» Obrist soll an einem Parteitag Mitte August offiziell nominiert werden.
Köpfe zu den Aargauer Regierungsratswahlen 2016
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Bild 1 von 12. Urs Hofmann (SP, bisher). Als Innendirektor ist Hofmann zuständig für Polizei und Justiz, aber auch für die Volkswirtschaft. Er kämpft unter anderem gegen Gewalt im Fussball und gegen Stellenabbau in der Industrie. Der ehemalige Nationalrat ist ebenfalls seit 2009 Regierungsrat. Im April haben ihn die Genossen für die Wiederwahl nominiert. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 12. Alex Hürzeler (SVP, bisher). Seit 2009 leitet der SVP-Mann aus dem Fricktal das Departement Bildung, Kultur und Sport. Er will im Herbst für eine dritte Amtszeit kandidieren. Im April wurde er von seiner Partei offiziell nominiert. Bildquelle: Kanton Aargau/André Albrecht.
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Bild 3 von 12. Stephan Attiger (FDP, bisher). Er will noch einmal: Der Badener ist seit 2012 Vorsteher des Departements Bau, Verkehr und Umwelt und damit verantwortlich für viele grosse Infrastrukturprojekte im Kanton. Ende April nominierte ihn die FPD an ihrem Parteitag offiziell. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 12. Markus Dieth (CVP, neu). Die Delegierten der CVP Aargau haben den aktuellen Grossratspräsidenten im April offiziell als Regierungsrats-Kandidat nominiert. Der ehemals «höchste Aargauer» galt schon lange als möglicher Kandidat für die Nachfolge von Finanzdirektor Roland Brogli. Der gestandene CVP-Politiker ist ausserdem Gemeindeammann von Wettingen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 12. Franziska Roth (SVP, neu). Die Bezirksgerichtspräsidentin von Brugg soll der SVP einen zweiten Sitz in der Regierung verschaffen. «Wir haben Anspruch darauf», sagt Roth und spielt damit auf die beinahe 40 Prozent Wähleranteil ihrer Partei an. Roth gibt sich inhaltlich moderat, hat aber bisher kaum politische Erfahrung. Im April wurde sie offiziell nominiert. Bildquelle: Maurice Velati/SRF.
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Bild 6 von 12. Robert Obrist (Grüne, neu). Ende Juli präsentierten die Grünen Obrist als Kandidaten. Er soll den Sitz von Susanne Hochuli verteidigen, welche nach zwei Amtsperioden nicht mehr antritt. Robert Obrist ist Ingenieur Agronom und sitzt seit 2014 im Grossen Rat. Bildquelle: ZVG/GRÜNE AARGAU.
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Bild 7 von 12. Maya Bally (BDP, neu). Die Aargauer Grossrätin Maya Bally will für die BDP einen Sitz im Aargauer Regierungsrat erobern. Die gebürtige Zürcherin lebt seit 2001 in Hendschiken und ist seit 2013 im Grossen Rat. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 12. Yvonne Feri (SP, neu). Die Nationalrätin soll den frei werdenden Sitz von Susanne Hochuli ergattern. Die Wettingerin hat weit mehr politisches Know How als andere Kandidaten vorzuweisen: Sie sammelte als Gemeinde-, Gross- und Nationalrätin Erfahrung auf lokaler, kantonaler und nationaler Ebene. Bildquelle: ZVG/SP AARGAU.
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Bild 9 von 12. Ruth Jo Scheier (GLP, neu). Die Aargauer Grossrätin Ruth Jo Scheier tritt für die GLP an und will in die Aargauer Regierung. Die 40-Jährige sitzt seit 2009 im Grossen Rat und seit 2014 im Einwohnerrat von Wettingen. Bildquelle: ZVG.
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Bild 10 von 12. Die Juso Aargau tritt gleich mit einem Dreierticket an und nominiert drei junge Frauen für den Regierungsrat: Mia Jenni, Ariane Müller und Mia Gujer. Bildquelle: zvg.
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Bild 11 von 12. Jil Lüscher stellt sich als Parteilose für den Aargauer Regierungsrat zur Wahl. Die 59-jährige Journalistin ist in Muhen aufgewachsen und wohnt heute in Zofingen. Bildquelle: zvg.
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Bild 12 von 12. Dauerkandidat Pius Lischer stellt sich auch bei den diesjährigen Aargauer Regierungsratswahlen wieder zur Wahl. Bildquelle: Keystone.