Er habe immer den Eindruck gehabt, dass Susanne Hochuli noch motiviert sei in ihrem Amt, sagt SVP-Präsident Thomas Burgherr. Für ihn gehört es zur Taktik der Grünen Regierungsrätin, dass sie so lange gewartet hat mit der Bekanntgabe ihres Entscheids. Damit sei sie im Gespräch geblieben.
Überrascht über den Entscheid der Sozialvorsteherin ist auch die SP. Die Partei hätte eine erneute Kandidatur von Hochuli unterstützt. Jetzt müsse man nochmals über die Bücher, so Elisabeth Burgener, Co-Präsidentin der SP. Sie schliesst eine zweite SP-Kandidatur deshalb nicht aus. Wichtig sei, einen Rechts-Rutsch in der Regierung zu verhindern.
Genau diesen Rutsch erhofft sich die FDP. Mit oder ohne Hochuli: Für die FDP sei wichtig, den eigenen Regierungssitz zu halten, erklärt Parteipräsident Matthias Jauslin. Er sei auch eher enttäuscht als überrascht über den Entscheid der Grünen Regierungsrätin. So kurz vor den Wahlen einen Rückzieher machen, das sei unschön.
Ähnlich klingt es bei der CVP: Die Grünen hätten kaum Zeit, um einen neuen Kandidaten aufzubauen. Regierungswahlen seien eine ernste Sache, das Vorgehen von Susanne Hochuli sei unseriös und staatspolitisch bedenklich, sagt CVP-Präsidentin Marianne Binder.