Über den Kirschbäumen sind Netze und Planen gespannt. Sie sollen die 1500 Kirschbäume hier in Leutwil, oberhalb des Hallwilersees, schützen. Was gegen Regen, Hagel und Vögel hilft, hat gegen eine Wanze nichts genutzt.
Die rotbeinige Baumwanze hat sich über die Plantage hergemacht. Rund 150 Bäume haben die Schädlinge kahlgefressen, klagt Max Stenz, der betroffene Bauer. Bereits in einem frühen Stadium würden die Wanzen die Kirschen anstechen und aussaugen.
Die Experten des landwirtschaftlichen Zentrums Liebegg und des Forschungsinstituts Agroscope prüfen nun, was man gegen die rotbeinige Baumwanzen machen kann. Es sei der erste solche Fall in der Schweiz. Bisher hätten diese Wanzen vor allem im Wallis bei Aprikosen und Birnen Schäden verursacht, aber nicht bei Kirschen.
Als erstes haben die Experten von Bund und Kanton die Plantage am Mittwochmorgen besucht. Sie wollten sicherstellen, dass es sich wirklich um diese bestimmte Wanzenart handelt. Der Verdacht hat sich bestätigt.
Was heisst das nun? Angst vor einer Plage müsse man nicht haben, beruhigt Barbara Egger von Agroscope, aber man müsse nun eine Lösung finden, damit sich diese Wanzen nicht noch weiter ausbreiten. Die Experten sind zuversichtlich, dass man bald eine Lösung findet. Man habe in der Vergangenheit bereits ganz andere Probleme gelöst.
Für Bauer Max Stenz kommt die Hilfe dieses Jahr zu spät. Er hat ein Drittel seiner Ernte verloren. Aber: Immerhin hätten die anderen Kirschen eine sehr gute Qualität. Pro Jahr erntet Stenz rund 15 Tonnen Kirschen auf seiner Plantage in Leutwil.