Zweiter Versuch: 2014 hat die Regierung den Versuch aufgeben, die Schulpflege abzuschaffen. Seit dem vergangenen Jahr nimmt sie nun einen zweiten Anlauf – und dieses Mal will die Regierung nicht aufgeben. Sie will die Schulpflege im Aargau abschaffen. Die Aufgaben sollen künftig die Gemeinderäte und die Schulleiter übernehmen. Bildungsdirektor Alex Hürzeler sagt: «Das ist ein Vereinfachung, so werden die Entscheidungswege kürzer und das ist wichtig für die Schulen.»
Viele Stellungnahmen: 374 Rückmeldungen hat die Regierung auf die entsprechenden Pläne erhalten. Neben den Gemeinden und Parteien haben sich Vertreter der Lehrer und Schulpflegen gemeldet. Eine Mehrheit habe sich für die Änderungen ausgesprochen, schreibt die Regierung. «Die Rückmeldungen sind für uns eine Bestätigung», sagt der Bildungsdirektor Alex Hürzeler.
Zwei Vorlagen: Nun wird es konkret. Die Regierung bringt eine Vorlage ins Parlament, welche die Schulpflege abschaffen möchte. Mit einer zweiten Vorlage möchte die Regierung die Pensen der Schulleiter um 10 Prozent erhöhen. Dies würde den Kanton gut drei Millionen Franken kosten. Die Gemeinden müssten 1.6 Millionen übernehmen, wobei sie mit der Abschaffung der Schulpflege auch sparen. Bildungsdirektor Alex Hürzeler sagt: «Unsere Analyse zeigt, dass die Schulleiter im Durchschnitt 5 Überstunden pro Woche leisten.»
Weiteres Vorgehen: Bis Ende Jahr soll das Aargauer Kantonsparlament den Änderungen zustimmen. Im Mai des kommenden Jahres könnte dann das Volk über die Abschaffung der Schulpflege entscheiden. Umgesetzt würde die neue Führungsstruktur der Schulen dann im Jahr 2022.