Verfassungsänderung Neuorganisation Volksschulen
Kanton Aargau: Verfassungsänderung (Neuorganisation der Führungsstrukturen der Aargauer Volksschule)
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JA
123'393 Stimmen
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NEIN
91'731 Stimmen
Abschaffung der Schulpflegen
Kanton Aargau: Änderung des Schulgesetzes
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JA
121'284 Stimmen
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NEIN
93'485 Stimmen
Energiegesetz
Kanton Aargau: Änderung des Energiegesetzes
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JA
108'123 Stimmen
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NEIN
112'025 Stimmen
Schlappe für die Aargauer Regierung und das Kantonsparlament: die Stimmberechtigten schicken das neue Energiegesetz bachab. Der Entscheid fiel sehr knapp, 49.1 Prozent nahmen die Vorlage an, 50.9 Prozent legten ein Nein in die Urne.
Wir haben gehofft, dass es auf die andere Seite kippt.
Die Aargauer Regierung zeigte sich enttäuscht über die Ablehnung des neuen Energiegesetzes. Energiedirektor Stephan Attiger sagte, man habe ein sehr knappes Ergebnis erwartet, aber gehofft, dass es auf die andere Seite kippe. «Die Bevölkerung lehnte das Gesetz ab. Es gilt nun, das zu akzeptieren.» Auffallend sei, dass ländliche Gemeinden eher Nein gesagt hätten.
Diese Analyse teilt Benjamin Riva vom Komitee gegen das Energiegesetz. Hausbesitzer hätten den Ausschlag gegeben, es habe einen Stadt-Land-Graben gegeben. Viele seien der Argumentation gefolgt, dass es zwar mehr Klimaschutz brauche, das Gesetz aber auf die falschen Instrumente setze und zu mehr Bürokratie führe.
Mit dem neuen Energiegesetz wollten Regierung und Parlament den CO2-Ausstoss der Gebäude im Aargau senken. Das Gesetz sah zahlreiche Vorgaben für Eigentümer von Liegenschaften vor. So sollten Elektroboiler in Wohnbauten bis in 15 Jahren durch bessere Anlagen ersetzt oder ergänzt werden. Wer eine neue Heizung installiert, der hätte nur noch unter strengen Auflagen auf Öl oder Gas setzen können. Und Neubauten hätten künftig einen Teil des Energiebedarfs selbst decken müssen – zum Beispiel mit Solarzellen.
Aargauer Schulpflegen verschwinden
Die Aargauerinnen und Aargauer entschieden auch über die Abschaffung der Schulpflegen. Dazu ist eine Änderung der Kantonsverfassung und des Schulgesetzes nötig. Anders als beim Energiegesetz nahm die Mehrheit des Stimmvolks die beiden Vorlagen an mit je rund 57 Prozent Ja-Stimmen.
Im Aargau übernimmt damit der Gemeinderat per 2022 die Verantwortung für die Schule und kann über die Strategie sowie die Finanzen entscheiden. Die Schulleitung bleibt für die operative Führung verantwortlich und wird dem Gemeinderat unterstellt.
Der Regierungsrat und die Mehrheit des Parlaments wollten die Reform. Die heutige Führungsstruktur sei schwerfällig und überholt, betonten sie. Doch die Abschaffung der Schulpflege war nicht unumstritten, die Schulpflege genoss Rückhalt in den Gemeinden.
«Ich bin zufrieden, dass wir ein klares Resultat haben», sagte Bildungsdirektor Alex Hürzeler. Die sachlichen Argumente hätten das Wahlvolk überzeugt. Vor 15 Jahren wurden im Aargau die Schulpflege eingeführt, seither sei häufig nicht klar, für was es sie noch brauche.
Für Colette Basler vom Komitee, welches für die Schulpflege weibelte, ist das Ende der Schulpflege gleichbedeutend mit einem Demokratieabbau. Zum Ausgang der Abstimmung sagt sie: «Wir können uns auf die Schulter klopfen, wir haben einen guten Abstimmungskampf gemacht.»