Die Konzernverantwortungs-Initiative und die Kriegsgeschäfte-Initiative – zwei stark debattierte Themen. Beide Vorlagen sind am heutigen Abstimmungssonntag gescheitert. Zur Konzernverantwortungs-Initiative sagt das Volk zwar ja, die Initiative schafft die Ständemehr-Hürde jedoch nicht. Die Kriegsgeschäft-Initiative wird vom Volk und von den Ständen abgelehnt. Bei der SRF-Community sorgten die Abstimmungsresultate für rege Diskussionen.
Konzernverantwortungs-Initiative
Grosse Enttäuschung bei einigen SRF-Usern und Befürwortern der Konzernverantwortungs-Initiative: «Ich bin wütend und enttäuscht über diese Abstimmung. Ist das die humanistische Schweiz?» fragt SRF-Userin Claudia Beutler. Auch Jörg Wombacher bedauert den Entscheid «Hier hat man eine Chance vertan, der Welt zu zeigen, dass die Schweiz ökonomische Interessen nicht über Moral, Menschenwürde und ökologische Interessen stellt.» Er, wie auch weitere Userinnen und User finden, dass die Schweiz opportunistisch handle, wenn es um eigene wirtschaftliche Interessen gehe.
Es widerspiegelt die Gesinnung unserer Wirtschaft, Wachstum um jeden Preis und möglichst viel Gewinn erzielen!
Ganz anders sieht dies SRF-Userin Jaqueline Rosset und erinnert an den Gegenvorschlag, der mit dem heutigen Entscheid in Kraft tritt: «Eine nicht implementierbare, unrealistische Initiative nützt gar niemandem, so gut gemeint sie auch ist. Lieber etwas weniger, aber machbar. Schauen wir doch erst mal, was der Gegenvorschlag erreicht.» Auch User Urs Imboden ist für den Gegenvorschlag: «Ich habe Nein gestimmt. Ich bin für Menschenrechte und für Umweltschutz. Ich bin für den Gegenvorschlag. Ich bin gegen einen Alleingang des moralischen Musterschülers Schweiz».
Sehr guet abgstumme. Danke! Schweiz!
Kriegsgeschäft-Initiative
Bei der Kriegsgeschäft-Initiative ist das Resultat eindeutiger. Hier scheitert die Initiative nicht nur am Ständemehr, sondern auch beim Volk. «Das Schweizer Volk hat begriffen, dass bei einer Annahme der Initiative unsere Altersversorgung gefährdet wäre», so User Ernst von Allmen.
Nein, keine Pflästerlipolitik nur um das Gewissen zu beruhigen!
Bei den Befürwortern ist die Enttäuschung über die Niederlage bei dieser Vorlage allerdings gross. Manche gehen dabei mit dem Resultat hart ins Gericht, wie etwa Werner Gerber: «Leider muss man sich weiter als Auslandschweizer schämen, dass die Schweiz nur auf ihr Eigenwohl bedacht ist [...]».
Schweizer Geld darf nicht Konflikte nähren, welche die Schweiz auf friedlichem Weg zu lösen versucht. Nur so ist unser Land glaubwürdig und kann sein Image als Friedensvermittler wahren.
User Bendicht Häberli macht auf einen Röstigraben im Abstimmungsresultat aufmerksam und erläutert, dass die Romandie beide Initiativen angenommen hätte. «Sobald es um Kernfragen für Freiheit, Unabhängigkeit und Eigenverantwortung geht, öffnet sich der Röstigraben. Dies macht aber unsere Demokratie so wertvoll und einzigartig: Der Verlierer akzeptiert die Niederlage!»
Wie empfinden Sie die Abstimmungsresultate? Sagen Sie es uns in den Kommentaren.