Sanierung Tellspielhaus
Kanton Uri: Kantonsbeitrag an das Sanierungsprojekt des Theaters Uri
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JA
3'390 Stimmen
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NEIN
1'073 Stimmen
Der geplanten Sanierung des Theaters Uri steht nichts mehr im Weg: Die Urnerinnen und Urner sprechen sich mit 76 Prozent deutlich dafür aus, dass sich der Kanton mit rund 4 Millionen Franken am Renovationsprojekt beteiligt - und auch in Altdorf sind über 82 Prozent dafür, dass die Gemeinde die übrigen 4 Millionen dafür beisteuert.
Das Theater Uri ist mit rund 40'000 Besucherinnen und Besucher pro Jahr der grösste Kulturbetrieb des Kantons. Das Gebäude, das ursprünglich als Gemeindehaus diente, wurde vor gut 100 Jahren zum Tellspielhaus ausgebaut und in den 1970er-Jahren zuletzt umfassend renoviert. Mittlerweile entspricht der Brandschutz nicht mehr den gültigen Vorschriften - und vor allem die Bühnentechnik ist arg in die Jahre gekommen und muss darum erneuert werden.
Ein Grund für den mitgenommenen Zustand der Bühneninfrastruktur ist deren starke Beanspruchung. Laut Theaterleiter Michel Truniger wurde vor 25 Jahren noch mit sieben Veranstaltungen pro Jahr geplant. Heute sind es über hundert: Theateraufführungen, Konzerte, Kongresse und Maturafeiern.
Erleichterung bei der Leitung des Theaters
Die Sanierung sei notwendig, um den Betrieb in seiner heutigen Form beibehalten zu können, sagte Theaterleiter Michel Truniger im Vorfeld der Abstimmung. Entsprechend erleichtert ist er nun über die deutliche Zustimmung bei der Stimmbevölkerung.
«Wir haben zwar mit einem Ja gerechnet, aber man weiss bei einer Abstimmung nie, wie sie herauskommt», sagt er. «Ich bin glücklich, dass wir nun die Erlaubnis haben, das Sanierungsprojekt anzupacken. Es ist absolut dringend.» Das deutliche Abstimmungsergebnis sei ein Zeichen dafür, dass das Theater Uri – das sich bemühe, ein Haus für alle zu sein – bei der Bevölkerung gut verankert sei.
Ich bin glücklich, dass wir nun die Erlaubnis haben, das Sanierungsprojekt anzupacken. Es ist absolut dringend.
Nach den positiven Abstimmungsergebnissen geht es jetzt schnell weiter. «Bereits kommende Woche haben wir Baukommissions-Sitzung, dort werden wir die nächsten Schritte geplant – schon im Sommer werden die ersten Arbeiten ausgeführt», sagt Truniger.
Insgesamt sollen die Sanierungsarbeiten acht Jahre dauern und hauptsächlich während den Sommerpausen stattfinden, damit sie den Theaterbetrieb möglichst nicht tangieren.
Stimmbeteiligung so tief wie selten
Der Kredit war in der Urner Politik weitgehend unbestritten. Das Kantonsparlament stimmte der Sanierung vergangenes Jahr einstimmig zu, alle Parteien von links bis rechts hatten die Ja-Parole beschlossen. Auch sonst war im Vorfeld keine Opposition zu spüren.
Allerdings scheint sich auch das Interesse an der Vorlage in Grenzen gehalten zu haben: Die Stimmbeteiligung betrug über den gesamten Kanton gesehen gerade einmal 17.2 Prozent. «Im Vorfeld habe ich oft gehört, es sei ja ohnehin klar, dass die Vorlage durchkomme, da müsse man ja gar nicht mehr an die Urne», sagt Michel Truniger. Da es bei dieser unbestrittenen Vorlage keinen eigentlichen Abstimmungskampf gegeben habe, hätten sich wohl weniger Stimmberechtigte mobilisieren lassen als sonst üblich.