Steuersenkungen zur Bewältigung der Pandemie-Folgen
Kanton Zug: Änderung des Steuergesetzes
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JA
29'936 Stimmen
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NEIN
15'126 Stimmen
Längere Ladenöffnungszeiten
Kanton Zug: Gesetzesinitiative «1 Stunde länger einkaufen»
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JA
15'918 Stimmen
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NEIN
29'876 Stimmen
Die Zuger Stimmberechtigten sagen Ja zur Senkung des Steuerfusses von 82 auf 80 Prozent. Mit einem Ja-Anteil von 66.4 Prozent fällt das Ergebnis überaus deutlich aus. Das Zuger Kantonsparlament hatte diese Steuersenkung als Massnahme gegen die Coronakrise auf Antrag der Regierung beschlossen. Ein linkes Komitee ergriff gegen den Beschluss des Parlaments jedoch das Referendum. Deshalb hatte nun das Zuger Stimmvolk das letzte Wort. Die Steuersenkung ist auf die nächsten drei Jahre beschränkt.
Steuersenkung als Teil des Corona-Pakets
FDP-Kantonsrat Peter Letter ist nicht erstaunt über den deutlichen Ausgang der Abstimmung. «Zug ist ein bürgerlicher Kanton, Steuervorlagen kommen hier meistens durch», sagt er. Der Nutzen einer befristeten Steuersenkung habe der Bevölkerung eingeleuchtet, glaubt er: «Sie ist zusammen mit Unterstützungsbeiträgen für Firmen und höheren Krankenkassenbeiträgen Teil eines Corona-Massnahmenpakets, darum ist sie bei der Bevölkerung gut angekommen.»
Bekämpft wurde die Steuersenkung insbesondere von linker Seite. Diese kritisierte, dass der Mittelstand von einer Steuersenkung kaum profitieren werde. Es handle sich um eine «Mogelpackung», konkret um einen als Corona-Massnahme getarnten Steuerdeal.
Gegner kamen nicht über linke Stammwähler hinaus
Andreas Lustenberger, Kantonsrat und Parteipräsident der Alternative - die Grünen, bedauert, dass es den Gegnern der Steuersenkung nicht gelungen ist, Unterstützung über das linke Wählersegment hinaus zu gewinnen. «Wir haben bis zuletzt an eine Sensation geglaubt», sagt er. «Aber eine Steuersenkung klingt einfach gut, dagegen anzukämpfen ist immer schwierig.» Die Linke werde sich im Parlament nun dafür einsetzen, dass die Steuersenkung auch tatsächlich auf drei Jahre beschränkt bleibe – und sich zur Wehr setzen, falls Sparmassnahmen aufs Tapet kämen.