Das Klanghaus Toggenburg brauchte zwei Anläufe, bis es den Segen des St. Galler Kantonsrates fand. Das erste Projekt wurde im März 2016 in der Schlussabstimmung versenkt. Widerstand kam vor allem aus den Reihen der SVP. Das zentrale Argument damals: Die Kosten seien zu hoch. Der Kanton hätte jährlich über 300'000 Franken des Betriebsdefizits übernehmen sollen. Das ging den Gegnern zu weit.
Region mit grossem Einsatz
Im zweiten Anlauf waren diese Scharten ausgewetzt worden. «Nun kommt nicht mehr der Kanton, sondern die Stiftung Klangwelt Toggenburg für das Defizit auf», sagt Mathias Müller, Stiftungspräsident und Stadtpräsident von Lichtensteig. Dafür habe die Stiftung über fünf Millionen Franken in einem Fonds gesammelt.
Das Klanghaus wird in Kultur, Bildung und Tourismus grosse Akzente setzen.
Auch die St. Galler Regierung ist vom 23-Millionen-Projekt «Klanghaus 2.0» überzeugt. Die Region sei nun massiv stärker eingebunden. Das Klanghaus und sein Input seien für das obere Toggenburg wichtig. Und der Bau gehöre zu den grossen kantonalen Kulturorten wie die Lokremise in St. Gallen oder das Kunstzeughaus in Rapperswil-Jona.
«Zudem geht vom Projekt eine grosse nationale und internationale Bedeutung aus», ist Regierungsrat Martin Klöti überzeugt.
Ein Riss geht durch die SVP
Kritik wurde im Kantonsrat erneut seitens der SVP laut. Kantonsrat Karl Güntzel, St. Gallen, monierte, das Projekt sei viel zu gross geraten. Ein Bauvolumen von 9000 Kubikmetern sei für einen musikalischen Experimentierraum zu gross. «Zudem ist die Lage oben am Schwendisee falsch. Das Klanghaus hätte rein verkehrstechnisch ins Tal gehört.»
Mit 9000 Kubikmetern ist das Klanghaus als Experimentierraum schlicht zu gross.
Andere SVP-Kantonsräte stellten sich hinter das Projekt, weil dieses sich gegenüber der ersten Fassung massiv verbessert habe. Zudem hat sich rund um die Stiftung Klangwelt ein Pro-Komitee gebildet, dem sich auch die Parteien CVP, FDP, SP und Grüne anschlossen.
Die Vorlage über eine Investition von 23 Millionen Franken für das Klanghaus Toggenburg kommt am 30. Juni zur Abstimmung
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