- Das Stadtgenfer Stimmvolk hat die Initiative «Genf ohne Werbung» bachab geschickt.
- Die linke Vorlage hätte kommerzielle Plakatwerbung auf dem Stadtgebiet verbieten sollen.
- Die Stimmbeteiligung betrug 34.5 Prozent.
Initiative «Genf ohne Werbung»
Stadt Genf: Volksinitiative «Genf ohne Werbung - befreien wir unsere Strassen von kommerzieller Werbung»
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JA
20'733 Stimmen
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NEIN
22'401 Stimmen
Quartierplan Bourgogne
Stadt Genf: Quartierplan Bourgogne für den Bau von Wohn- und Geschäftsgebäuden
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JA
23'467 Stimmen
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NEIN
18'485 Stimmen
In der Stadt Genf wird kommerzielle Werbung nicht aus dem öffentlichen Raum verbannt. Die Genferinnen und Genfer haben eine entsprechende Initiative abgelehnt. Kultur-, Sport- und Bildungsplakate wären bei einem Ja weiterhin erlaubt gewesen, ebenso wie Sponsoring.
Die Linken sowie einige Bürgerbewegungen, welche die Initiative «Genf ohne Werbung» («Zéro pub») lancierten, hatten den exzessiven Konsum im Blick. Es gehe darum, den ständigen Aufforderungen, die zu übermässigem Konsum führten und die Strassen verschmutzten, Einhalt zu gebieten, argumentierten sie.
Die Rechte sowie Wirtschaftskreise sahen in der Initiative einen Eingriff in die Autonomie der Konsumentinnen und Konsumenten. Die Initiative bringe Zensur und Verbote. Zudem verliere die Stadt bei einem Ja rund vier Millionen Franken Einnahmen pro Jahr.
Genf drei Wochen ohne Plakatwerbung
Das Begehren landete bis vor Bundesgericht. Die Lausanner Richter anerkannten aber, dass eine Gemeindeordnung die Wirtschaftsfreiheit einschränken kann.
Die Idee einer werbefreien Stadt entstand 2017. Aufgrund eines Konzessionswechsels in Genf blieben die Werbeplakate drei Wochen werbefrei.
Die Bevölkerung nutzte die Gelegenheit und bemalte die weissen Flächen. Daraufhin wurde die Initiative lanciert.
Die zweite kommunale Vorlage in Genf wurde mit 55.9 Prozent angenommen. Mit dem Ja kann der Quartierplan Bourgogne für den Bau von Wohn- und Geschäftsgebäuden in Angriff genommen werden.