Projektierung Kunstmuseum Olten
Olten: Verpflichtungskredit für Projektierung Kunstmuseum Olten
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JA
2'625 Stimmen
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NEIN
3'090 Stimmen
Das Oltner Kunstmuseum steht vor einer ungewissen Zukunft. Das Stimmvolk verwirft die Pläne von Stadtregierung und Gemeindeparlament. Das Museum hätte in ein Nachbargebäude umziehen sollen, beide Liegenschaften in der Altstadt wären saniert worden. Das Resultat ist aber deutlich: 3090 Nein-Stimmen stehen bloss 2625 Ja-Stimmen gegenüber.
«Es ist ein trauriger Tag für die Oltner Kultur, für Olten als Kulturstadt», sagt eine enttäuschte Sarah Baschung. Sie ist Co-Präsidentin des Vereins Pro Kultur Olten und hat sich für das Projekt engagiert. Deny Sonderegger (FDP) freut sich dagegen: «Wir haben Freude, dass mit einer hohen Stimmbeteiligung ein klar und deutliches Resultat erfolgt ist».
Bei der Abstimmung ging es um einen Projektierungskredit von 2.5 Mio. Franken. Stadtrat und Gemeindeparlament wollten Pläne ausarbeiten für die Sanierung zweier städtischer Liegenschaften in der Innenstadt. Beide Gebäude sind sanierungsbedürftig, in einem davon befindet sich das Kunstmuseum.
Das Projekt war schwierig zu erklären.
Das Projekt verband verschiedene Dinge miteinander, so dass viele Oltnerinnen und Oltner etwas fanden, das sie zu einem Nein bewog, meint Stadtpräsident Thomas Marbet. «Die Verknüpfung der beiden Gebäude in einem Projekt war relativ schwierig zu erklären».
Das Gesamtprojekt hätte später zu Kosten von über 20 Millionen Franken geführt. Die hohen Kosten könnten auch ein Grund für das Nein gewesen sein, meint Befürworterin Sarah Baschung.
Kein Nein zum Kunstmuseum als Museum
Im Rahmen der Abstimmung wurde auch über die Frage diskutiert, ob Olten als Kleinstadt überhaupt ein Kunstmuseum braucht. Abstimmungsgewinner Deny Sonderegger (FDP) will das Nein heute aber nicht als Nein zum Kunstmuseum an sich interpretieren: «Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir nicht gegen das Museum sind. Aber es ist richtig, dass man die Vorlage nun noch einmal überarbeiten muss.»
Auch Stadtpräsident Thomas Marbet meint: «Es war primär ein Nein zum Planungs- und Projektierungskredit. Auch die Gegner sagten, sie wollten ein Museum. Die Vorstellungen dazu gehen jedoch auseinander.»
Dass das Gebäude des Kunstmuseums saniert werden muss, ist unbestritten. Stadtpräsident Thomas Marbet betont, dass das Museum nun vorläufig im alten Gebäude bleibt. Für die Zukunft müsse man gemeinsam nach einer Lösung suchen.
Am Abend des Abstimmungstages sprechen alle Seiten von einem runden Tisch, der nun notwendig sei. Das Ja- und auch das Nein-Komitee fordern diesen runden Tisch genauso wie der Stadtpräsident.