Die «Initiative für ein Tierversuchsverbot» wird vom Stimmvolk klar abgelehnt. Auch bei Bundesrat, Parlament, Parteien und Wirtschaftsverbänden war die Initiative bereits auf Ablehnung gestossen. Wenig überraschend zeigt sich Economiesuisse-Direktorin Monika Rühl erfreut über das deutliche Nein.
Ein Ja zugunsten eines starken Forschungsstandorts Schweiz.
Das sei ein klares Ja zugunsten eines starken Forschungsstandorts Schweiz, der wegen den mangelnden Beziehungen zur EU momentan unter Druck sei. «Zudem heisst ein Nein zu dieser Initiative eben auch ein Ja zu einer guten Gesundheitsversorgung», sagt Rühl weiter.
Im Parlament herrscht ein Konsens, dass man Tierversuche schrittweise reduzieren möchte.
Die Aargauer SP-Nationalrätin Gabriela Suter ist ebenfalls erleichtert über das Resultat: «Ich bin wirklich froh über das deutliche Nein. Ein Ja hätte katastrophale Folgen für die Gesundheitsversorgung für die Menschen und Tiere in der Schweiz gehabt. Aber im Parlament herrscht ein Konsens, dass man Tierversuche schrittweise reduzieren möchte.»
Initianten prangern Forschungsrückstand an
Anders sieht das Benjamin Frei, Vizepräsident der Schweizer Liga gegen Tierversuche: «Wir rennen einem Rückstand nach, der unsere Forschung und unsere Wirtschaft hemmt.» In der Schweiz würde viel zu wenig in die Erforschung von Ersatzmethoden zu Tierversuchen investiert.
Dadurch sei man weit in den Rückstand gelangt, erklärt Frei: «Wenn wir diese Ersatzmethodenforschung strukturell so massiv vernachlässigen, ist es klar, dass man auch nicht sofort aus den Tierversuchen aussteigen kann. Die Schweiz liegt im Gegensatz zu anderen Ländern Jahrzehnte zurück. Wir rennen einem Rückstand nach, der unsere Forschung und unsere Wirtschaft hemmt.»
Durch Produkte, welche mit grausamsten Tierversuchen getestet werden, treten schwerste gesundheitliche Schäden auf.
Auch Tierschützerin Edith Zellweger ist enttäuscht über das klare Nein: «Leider haben die Menschen immer noch nicht verstanden, dass durch Produkte, welche mit grausamsten Tierversuchen getestet und für den Markt zugelassen werden, schwerste gesundheitliche Schäden und Umweltschäden auftreten.»
Zu radikal sei die Initiative ihrer Meinung nach nicht formuliert worden: «Ich mache seit 38 Jahren Tierschutz. Man hat immer versucht, mit kleinen Schritten voranzukommen und es ist immer bachab gegangen. Von der Ethik und dem Gesundheitswesen her gibt es nur eine totale Abschaffung der Tier- und Menschenversuche. Alles andere ist sinnlos.»