Die Winterthurerinnen und Winterthurer haben nebst der Stadtregierung auch das Parlament neu gewählt. Mit erfreulichem Resultat für die Grünen: Sie können um drei Sitze zulegen. Dies auf Kosten der SP, die diese drei Sitze einbüsst. Zu den Verlierern gehört auch die SVP, welche einen Sitz verliert.
Um einen Sitz zulegen können die FDP, die GLP und die Mitte. Letztere kommt nun auf vier Sitze und erreicht damit wieder Fraktionsstärke. Die EVP kann ihre vier Sitze halten. Die Piratenpartei hat keinen Sitz mehr. Der bisher einzige Pirat trat für die SVP an und wurde nicht mehr gewählt. An den Mehrheitsverhältnissen werden diese Verschiebungen kaum etwas ändern. Wie bisher bleiben die Mitteparteien, darunter vor allem die GLP, das Zünglein an der Waage.
«Können von grüner Welle profitieren»
Dass die SP Verluste einfahren wird, hatte sich bereits am Nachmittag abgezeichnet. Markus Steiner, Co-Präsident der Winterthurer SP, zeigte sich erstaunt. «Ich habe zwar schon mit einem leichten Minus auf Kosten der Grünen gerechnet. Dass wir jedoch so viel verlieren, das überrascht.»
Auch die positiven Resultate für die Grünen liessen sich bereits an den Zwischenergebnissen ablesen. Co-Präsident Reto Diener meinte am Nachmittag, die Ergebnisse würden sich im Rahmen des Erwarteten bewegen. Seine Partei könne von einer grünen Welle profitieren, wie man sie landesweit beobachte. «Die letzten Wahlen in Winterthur fanden noch vor dieser Welle statt.»
Grünliberale als Mehrheits-Macher
Wie in der alten Zusammensetzung des Stadtparlaments wird die Linke für Mehrheitsentscheide wahrscheinlich weiterhin auf die Grünliberalen angewiesen sein. In Umweltschutz-Fragen verbündete sich die GLP mit der Linken und der EVP und verhalf so Vorlagen rund ums Klima zu einer komfortablen Mehrheit. Ging es jedoch um Finanzpolitisches, standen die Grünliberalen oft auf Seite der Bürgerlichen und brachten entsprechende Vorlagen knapp durchs Parlament.