Seit Jahren ist der Kanton Freiburg bemüht, mit einer gezielten Bodenpolitik die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. Nun stimmt das Volk der entsprechenden Vorlage deutlich mit 76.3 Prozent Ja-Stimmen zu. Das Geschäft über 43 Millionen Franken ist zur Abstimmung gekommen, weil es dem obligatorischen Finanzreferendum unterstanden ist. Die Stimmbeteiligung lag bei 30.9 Prozent.
Kapitalausstattung der Anstalt für Bodenpolitik
Kanton Freiburg: Eigentumsübertragung und Kapitalausstattung zugunsten der kantonalen Anstalt für aktive Bodenpolitik
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JA
45'600 Stimmen
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NEIN
14'194 Stimmen
Der zuständige Freiburger Staatsrat Olivier Curty (Mitte) ist erfreut über das klare Resultat: «Ich bin sehr glücklich, dass wir ein zusätzliches Werkzeug haben, um den Kanton wirtschaftlich weiterzuentwickeln», sagt er zu SRF.
Eigens einen Fonds geschaffen
Die Vorlage drehte sich um drei Industrieareale, die bereits dem Kanton gehören, und um die Kapitalausstattung einer öffentlich-rechtlichen Anstalt. Ab 2016 kaufte der Kanton in diesem Zusammenhang drei Industrieareale in Marly, Romont und St-Aubin. Bezahlt wurden sie mit Geldern aus einem eigens dafür geschaffenen Fonds.
Seit 2020 gibt es die Kantonale Anstalt für die aktive Bodenpolitik (KAAB). Die selbstständige, öffentlich-rechtliche Anstalt wird nun Eigentümerin der drei Industriearale im Wert von 37 Millionen Franken und wird zudem ein Kapital von 6 Millionen Franken erhalten. Auch dieses Geld stammt aus dem Fonds.
Lebensmittel-Campus und urbanes Industriequartier
Das ehemalige Elanco-Areal in St-Aubin soll ein landesweit führender Campus für Lebensmittelproduktion und Biomasse werden. Ein urbanes Industriequartier soll in Romont auf dem einstigen Tetra-Pak-Areal entstehen. Mehrere Produktionsbetriebe sind dort bereits ansässig. Noch offen ist die Entwicklung des Areals Pré-aux-Moines in Marly.
Dank dem Volks-Ja kann die KAAB sich ganz ihrer Aufgabe widmen und die drei Industrieareale weiterentwickeln.
Die KAAB hat jetzt Flügel bekommen.
Sie hat jetzt die Möglichkeit, neuen und bestehenden Unternehmen geeignete Grundstücke zur Verfügung zu stellen. «Die KAAB hat jetzt Flügel bekommen und kann mit der Arbeit richtig loslegen. Und allenfalls zusätzliche Gelände kaufen», so Curty weiter.