- Die Schulreform mit gemischten Klassen wurde mit einem Nein-Stimmenanteil von 50.8 Prozent knapp abgelehnt.
- Damit sollen die nach Leistungsniveau getrennten Klassen auf Sekundarschulstufe nicht abgeschafft werden.
- FDP, SVP und Grünliberale hatten das Referendum gegen die Vorlage ergriffen.
Bildungsreform Sekundarstufe
Kanton Genf: Bildungsreform Sekundarstufe
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JA
51'189 Stimmen
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NEIN
52'920 Stimmen
Die Genferinnen und Genfer verwarfen die Vorlage mit 50.8 Prozent Nein-Stimmenanteil nur ganz knapp. Dagegen waren 52'920 Stimmberechtigte, dafür waren 51'189. Die Stimmbeteiligung betrug 40.8 Prozent, wie die Staatskanzlei mitteilte.
Differenzierte Förderung
Die Orientierungsstufe teilt die Schülerinnen und Schüler im Kanton Genf ab der 9. Klasse entsprechend ihrem Niveau in eine von drei Stufen ein. Neu sollten in den ersten zwei Jahren der Sekundarstufe alle gemeinsam unterrichtet werden – in Fächern wie Mathematik, Deutsch, Französisch und Englisch aber weiterhin auf unterschiedlichem Niveau. Ausserdem sollten die Klassen durchschnittlich nicht mehr als 18 Schülerinnen und Schüler umfassen, verglichen mit derzeit 19.5.
Im Kantonsparlament unterstützten die Linke, die Mitte und das Mouvement citoyens genevois (MCG) die Reform. Diese zeigten sich überzeugt, dass eine Durchmischung und differenzierte Förderung den Schülern mehr Chancen bieten würde. Das neue System hätte zudem eine Harmonisierung mit anderen Westschweizer Kantonen wie Wallis, Jura und Neuenburg gebracht.
Die FDP, die SVP und die Grünliberalen, die das Referendum lanciert hatten, warnten demgegenüber vor einer Nivellierung nach unten. Die Lehrerverbände hatten Stimmfreigabe beschlossen.