Roman Hug, Gemeindepräsident von Trimmis und bis vor kurzem kantonaler SVP-Präsident, sollte die Kohlen für die Partei aus dem Feuer holen. Er verpasste die Wahl aber deutlich und lag am Schluss auf dem sechsten Platz. «Das ist bitter», sagt ein enttäuschter Roman Hug nach der Bekanntgabe des Schlussresultats.
Somit ist der SVP auch im vierten Anlauf der Sprung zurück in die Regierung nicht gelungen. Sie ist seit 2008 nicht mehr in der Exekutive vertreten. Damals hatten die beiden SVP-Regierungsräte zur BDP gewechselt.
Keine Verschiebung der Kräfte
Damit bleibt die parteipolitische Zusammensetzung der Bündner Regierung unverändert. Die Mitte konnte ihre Mehrheit von drei Sitzen verteidigen. Das beste Resultat erzielte der bisherige Regierungsrat Marcus Caduff (Mitte). Wiedergewählt, jedoch mit dem schlechtesten Resultat der Bisherigen, ist auch Jon Domenic Parolini (Mitte). Im Vorfeld galt seine Wiederwahl als gefährdet.
Den dritten Sitz konnte die Partei mit der Gemeindepräsidentin von Ilanz/Glion Carmelia Maissen verteidigen. Sie tritt die Nachfolge des wegen Amtszeitbeschränkung abtretenden Mario Cavigelli (Mitte) an.
Mit Carmelia Maissen tritt wieder eine Frau in die Bündner Regierung ein. Das Gremium war in den letzten vier Jahren ein reiner Männerclub.
Bündner Krisenmanager schafft den Sprung in die Regierung
Der FDP gelingt es, ihren Sitz mit Martin Bühler (neu) zu verteidigen. Bühler erlangte während der Coronapandemie über die Kantonsgrenzen Bekanntheit. Als Chef des kantonalen Führungsstabs war er in den Medien sehr präsent. Sein gutes Abschneiden auf dem zweiten Platz dürfte auch darauf zurückzuführen sein.
Problemlos die Wiederwahl schaffte Peter Peyer von den Sozialdemokraten. Ihm gelang das drittbeste Resultat. Abgeschlagen und chancenlos auf dem letzten Platz landete der parteilose Hans Vetsch aus dem Prättigau. Die Wahlbeteiligung lag bei 39.15 Prozent.