- Die Stimmbevölkerung hat am Sonntag dem umstrittenen Seilbahnkorridor und der Umzonung für die neue Bergstation deutlich zugestimmt.
- Der Ja-Stimmenanteil beträgt 76.8 Prozent.
- Gleichzeitig wurden 14 Einsprachen gegen den neuen Korridor abgewiesen.
Teilrevision Zonenplan Seilbahnkorridor und Bergstation Rigi Kaltbad
Weggis: Teilrevision Zonenplan Seilbahnkorridor und Bergstation Rigi Kaltbad
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JA
1'259 Stimmen
-
NEIN
381 Stimmen
Somit rückt der Bau einer neuen Seilbahn zwischen Weggis und Rigi Kaltbad einen Schritt näher. Die Rigi-Bahnen planen die Gondelbahn von Weggis nach Kaltbad. Die jetzige 50-jährige Pendelbahn mit zwei grossen Kabinen soll ersetzt werden durch 22 Gondeln, in denen jeweils zehn Gäste sitzen können.
Für das Projekt brauchte es in einem ersten Schritt eine Änderung des Zonenplans. Diese wurde nun angenommen. Darüber freut sich der Weggiser Gemeinderat Baptist Lottenbach: «Das zeigt, dass die Weggiser Bevölkerung hinter der Luftseilbahn steht.»
Widerstand gegen neue Bahn wird nicht versickern
Die Abstimmung beantwortet laut Gemeinderat aber lediglich die Grundsatzfrage, ob es weiterhin eine Seilbahnverbindung vom Dorf hinauf in den Gemeindeteil Rigi Kaltbad geben soll.
Es war keine Abstimmung über den Seilbahntyp.
Der jetzt bewilligte Seilbahnkorridor sei so dimensioniert, dass er verschiedene Seilbahntypen zulasse. «Es war keine Abstimmung über den Seilbahntyp, sondern es war eine Abstimmung darüber, dass wir eine Seilbahn brauchen», sagt Lottenbach. Der Gemeinderat wisse, dass es insbesondere gegen das Projekt einer neuen Gondelbahn der Rigi-Bahnen, viel Widerstand gebe.
Das Ja der Gemeinde beinhalte aber weder Aussagen zu einem bestimmten Seilbahntyp noch zu Waldrodungen für die Erstellung neuer Masten, heisst es vom Gemeinderat Weggis. Diese und weitere konkrete Themen werde das Bundesamt für Verkehr in einem zweiten Verfahren, dem Plangenehmigungsverfahren, prüfen.
Tatsächlich sind verschiedene Naturschutzorganisationen den Plänen gegenüber skeptisch. Sie kritisieren, dass die neue Bahn weniger hoch über das Gebiet fahren und so das Wild stören würde. Weiter befürchten sie Rodungen von rund 4000 Quadratmeter Wald, unter anderem auch im Schutzwald oberhalb von Weggis.
Gondelbahn-Gegner kündigen weiteren Widerstand an
Enttäuschung über das klare Ja der Stimmbevölkerung herrscht auch bei den Gegnern einer Gondelbahn – auch wenn ihn das Resultat nicht überrasche, sagt René Stettler, Kopf einer Gruppierung, die sich gegen das Vorhaben wehrt und bereits zwei Petitionen dagegen initiiert hat: «Aufgrund der politischen Konstellation in Weggis musste man dieses Resultat erwarten», sagt er. Bedauerlich sei aber, dass die Stimmberechtigten die Bedeutung einer intakten Natur und des Schutzwaldes ob Weggis nicht erkannt hätten.
Dennoch gibt sich Stettler kämpferisch. Der Widerstand und das Engagement gegen eine Gondelbahn gehe weiter, sagt er. «Es gibt juristische Möglichkeiten, um in den weiteren Verfahren gegen das Projekt zu kämpfen, und die werden wir nutzen.»