Noch ist die Schwyzer Regierung nicht wieder komplett. Beim ersten Wahlgang Ende September waren zwei Sitze zu vergeben – die Wahl schaffte aber nur Xaver Schuler von der SVP. Ein Sitz bleibt also noch frei. Und der Ansturm ist gross. Eine Kandidatin und drei Kandidaten stehen zur Auswahl. Nach dem ersten Wahlgang zurückgezogen hat sich einzig der Kandidat der SP.
Nun sind es zwar vier Kandidaturen, allerdings mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen. Klar in der Pole-Position stehen die zwei, die von etablierten Parteien portiert werden: Damian Meier von der FDP und Ursula Lindauer von den Grünliberalen. Sie holten im ersten Wahlgang deutlich mehr Stimmen als die weiteren Kandidaten Peter Abegg (parteilos) und Jürg Rückmar (Aufrecht Schwyz). Hier die Kandidaturen im Einzelnen:
Der Favorit: Damian Meier
Die FDP will ihren Sitz in der Schwyzer Regierung verteidigen. Die Chancen stehen nicht schlecht: Ihr Kandidat Damian Meier verpasste die Wahl im ersten Wahlgang mit fast 17'000 Stimmen nur ganz knapp und liess die GLP-Konkurrentin um rund 4000 Stimmen hinter sich. Für ihn spricht auch, dass ihn neben seiner eigenen Partei auch die SVP zur Wahl empfiehlt.
Die Herausforderin: Ursula Lindauer
Die Grünliberalen möchten neu in die Schwyzer Regierung und damit die bisherige Sitzverteilung sprengen (3 SVP, je 2 FDP und Mitte). Ursula Lindauer hat den Vorteil, dass sie die einzige Frau ist, die kandidiert. Würde sie gewählt, wäre sie die zweite Frau im siebenköpfigen Gremium. Allerdings dürfte es nicht einfach werden, den Abstand zu Damian Meier wettzumachen und ihn gar zu überholen. Offiziell unterstützt wird Lindauer nämlich – wie im ersten Wahlgang – nur von der Mittepartei. Die SP hat auf eine Wahlempfehlung verzichtet.
Der Einzelkämpfer: Peter Abegg
Als Kandidat ohne Partei im Rücken hat es Peter Abegg schwer. So gesehen waren die knapp 7000 Stimmen, die er im ersten Wahlgang holte, ein beachtliches Resultat. Allerdings waren es doch 10'000 Stimmen weniger als Damian Meier. Politisch ist er als Parteiloser nicht genau einzuordnen – bekannt ist er als vehementer Wolfsgegner und Vertreter der Landwirtschaft.
Der Aussenseiter: Jürg Rückmar
Eigentlich wollte Jürg Rückmar gar nicht mehr zum zweiten Wahlgang antreten, so weit abgeschlagen auf dem letzten Platz landete er in der ersten Runde. Der Kandidat der Gruppierung Aufrecht Schwyz, die aus dem Widerstand gegen Corona-Massnahmen entstanden war, verpasste es jedoch, seine Kandidatur zurückzuziehen und ist deshalb trotzdem auf dem offiziellen Wahlzettel. Er verzichte jedoch auf einen aktiven Wahlkampf, sagt er. Er unterstütze den parteilosen Peter Abegg.