- Xaver Schuler von der SVP ist neuer Regierungsrat des Kantons Schwyz. Seine Partei kann ihren Sitz verteidigen.
- Als einziger hat er bei der Ersatzwahl das absolute Mehr erreicht. Damian Meier von der FDP verpasst dieses, es kommt zum zweiten Wahlgang.
- Die Ersatzwahl war nötig, weil Finanzdirektor Kaspar Michel (FDP) und Volkswirtschaftsdirektor Andreas Barraud (SVP) per Ende Jahr zurücktreten.
Für die zwei frei werdenden Sitze sind sechs Kandidierende angetreten. Xaver Schuler von der SVP erhält 17'083 Stimmen und erreicht damit als einziger das absolute Mehr. Wenn auch äusserst knapp, nur drei Stimmen darüber ist er.
Schuler kann also den Sitz seines abtretenden Parteikollegen Andreas Barraud verteidigen. «Wir haben uns eigentlich schon auf einen zweiten Wahlgang eingestellt», sagt Schuler nach seiner Wahl. Dass es ihm nun doch knapp gereicht hat, sei ein «Wunder».
Enttäuschung beim FDP-Kandidaten
Zweitplatzierter ist Damian Meier von der FDP mit 16'667 Stimmen, dem die Wahl im ersten Wahlgang nicht gelingt. Er sollte für seine Partei den Sitz von Kaspar Michel verteidigen. Meier wird daher beim zweiten Wahlgang am 27. November nochmals antreten müssen.
«Im ersten Moment war ich schon enttäuscht, dass es nicht gereicht hat», so Meier nach der Auszählung der Stimmen. Auf der anderen Seite freue er sich, dass er in allen Gemeinden ein gutes Resultat erzielen konnte. «Ich blicke dem zweiten Wahlgang zuversichtlich entgegen.»
Sechs Kandidierende für zwei Regierungssitze
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Bild 1 von 6Legende: Xaver Schuler, SVP Bereits als 42-Jähriger so etwas wie ein politisches Urgestein: Xaver Schuler ist Gemeindepräsident des Kantonshauptorts Schwyz, davor war er im Kantonsparlament und Präsident der SVP-Kantonalpartei. SRF
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Bild 2 von 6Legende: Damian Meier, FDP Von der Politik zur Polizei und zurück: Der 47-Jährige war lange Luzerner Kantonsparlamentarier, ist heute Schwyzer Polizeikommandant und hat nun Ambitionen auf ein Regierungsamt. SRF
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Bild 3 von 6Legende: Patrick Notter, SP Links, aber breit respektiert: Der 54-jährige Einsiedler war im Kantonsrat und ist heute im Bezirksrat. Die SP hofft, mit ihm auch bürgerliche Stimmen zu holen. SRF
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Bild 4 von 6Legende: Ursula Lindauer, GLP Nah an der Politik, aber noch nie drin: Die 56-jährige Juristin arbeitete für die Bundesverwaltung und ist aktuell beim Schwyzer Sicherheitsdepartement, ein politisches Amt auf kantonaler Ebene hatte sie noch nie inne. SRF
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Bild 5 von 6Legende: Jürg Rückmar, Aufrecht Schwyz Kritiker der Corona-Politik: Der 63-jährige Unternehmer aus Pfäffikon tritt für eine Bewegung an, die aus dem Widerstand gegen die Pandemie-Massnahmen entstanden ist. zvg
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Bild 6 von 6Legende: Peter Abegg, parteilos Tritt ohne Partei im Rücken zur Wahl an: Der 60-jährige Rothenturmer will die Anliegen der Landwirtschaft in die Schwyzer Regierung tragen. zvg
Links der Mitte war man entschlossen, die seit zehn Jahren rein bürgerliche Regierung zu knacken. Das hat – zumindest im ersten Wahlgang – nicht geklappt. Ursula Lindauer von den Grünliberalen holt dabei noch etwas mehr Stimmen als SP-Kandidat Patrick Notter.
Grünliberale vor SP
Lindauer zeigt sich zufrieden mit ihren 12'570 Stimmen. «Ich bin glücklich», sagt sie, «die GLP ist als absolute Aussenseiterin angetreten». Ihre Partei hat auf Twitter bereits mitgeteilt, dass sie Ursula Lindauer in den zweiten Wahlkampf schicken wird.
Patrick Notter wollte für die SP einen Platz in der Schwyzer Regierung ergattern, was im konservativen Kanton äusserst schwierig ist. Unmöglich war es jedoch nicht, Notter ist ein über die Parteigrenzen hinaus beliebter Politiker. 12'167 Stimmen ist denn auch ein respektables Resultat für einen SP-Mann.
Enttäuscht sei er trotzdem, so Notter. «Der vierte Platz ist nun mal der vierte Platz.» Ob er Ende November nochmals antreten werde, sei noch nicht klar. «Wir werden dies am Montag entscheiden.»
Chancenlos blieben die letzten beiden Kandidaten. Der parteilose Peter Abegg holt 6914 Stimmen und lediglich 2916 Leute haben Jürg Rückmar von der massnahmenskeptischen Bewegung «Aufrecht Schwyz» gewählt. Rückmar will im zweiten Wahlgang trotzdem nochmals antreten.